Die Befreiung vom „Amateurismus“ : Emanzipationsprozesse im deutschen Fußball

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Schulze-Marmeling, Dietrich
Erschienen in:Emanzipation und Fußball
Veröffentlicht:Berlin: Panama-Verl. (Verlag), 2011, S. 71-92, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201202000875
Quelle:BISp

Abstract

In den fünfziger und sechziger Jahren war der deutsche Fußball durch das Personal und die Strukturen der nationalsozialistischen Epoche geprägt. Parallel dazu wurden Elemente der Modernisierung und Liberalisierung wieder aufgenommen, die zur sukzessiven und verspäteten Legalisierung des Profifußballs führten. Im Rahmen dieses Prozesses würde 1963 die Bundesliga gegründet, die letzten Beschränkungen fielen in dem so genannten Bundesligaskandal 1970/71. Der deutsche Fußball der Weimarer Jahre war ideologisch hoffnungslos überfrachtet, schon damals bekämpften sich Befürworter des reinen Amateursports und jene des Profifußballs. Ende der vierziger Jahre wurden in verschiedenen regionalen Ligen Vertragsspieler legalisiert. Diese waren weder reine Amateure noch echte Profis, denn laut Statuten mussten sie einen Beruf ausüben, bis 1958 durfte das Gehalt 400 Mark nicht überschreiten. Was die Nationalmannschaft betraf allerdings nahm es der Deutsche Fußball-Bund mit den Amateurbestimmungen nicht so eng. Bis Anfang der sechziger Jahre wechselten viele deutsche Spieler nach Italien, wo sich der Profifußball bereits durchgesetzt hatte. Auf Ebene der Funktionäre trat der Wandel mit DFB-Präsident Gösmann ein. sasch