Fallanalyse zum strukturierten Promotionsstudium in Köln

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wagner, Ingo; Böttcher, Anette; Philippen, Philipp Bennet
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:18 (2011), 1/2 (Karrieremöglichkeiten, Nachwuchs- und Stellensituation in der Sportwissenschaft), S. 19-22, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201201000137
Quelle:BISp

Abstract

Ein speziell für Sportwissenschaftler strukturiertes Promotionsstudium, das den Wünschen gerecht werden könnte, gibt es für eine kleine Personenanzahl in der Regel nicht. Lediglich die Deutsche Sporthochschule (DSHS) Köln hat aufgrund ihrer Größe eine Sonderstellung: An ihr waren 2010 etwa 350 Sport- Promovierende eingeschrieben; im Jahr 2007 sind 33 der 110 sportwissenschaftlichen Promotionsabschlüsse an der DSHS absolviert worden (vgl. Statistisches Bundesamt, 2008, 143). Somit ist fast ein Drittel des sportwissenschaftlichen Nachwuchses an einem Standort akkumuliert. Verf. skizzieren daher zunächst das Konzept des Promotionsstudiums der DSHS und stellen anschließend ausgewählte Ergebnisse einer Evaluation dieses Studiums vor. Neben Informationen zum Promotionsstudium werden Empfindungen und Ansichten der Promovierenden dargestellt, was eine Relativierung und Einordnung der eigenen Wahrnehmungen auch an einer anderen Universität ermöglicht, beispielsweise zu Fragen wie: Wie finanzieren sich Promovierende, wie viel Zeit können sie für die eigene Promotion aufwenden? Im Fazit stellen Verf. fest, dass das Promotionsstudium der DSHS eine Orientierung an den Empfehlungen des Wissenschaftsrates aufweist, übergeordnete Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. Während die persönliche Betreuung an den Instituten als grundsätzlich positiv bewertet wird, ergibt die Evaluation, dass vor allem ein Verbesserungsbedarf der fachübergreifenden Pflichtseminare des Promotionsstudiums besteht. Fraglich ist hier, inwieweit diese Feststellungen allgemeine Gültigkeit besitzen, da die Lehrenden und damit auch die Gestaltung der Seminare stark variieren. Außerdem wird trotz übergreifender Veranstaltungen der Wunsch nach interdisziplinärem Austausch zum Ausdruck gebracht. Es ist zu überlegen, wie für eine so diverse Integrationswissenschaft wie der Sportwissenschaft die verschiedenen Bereiche (z. B. naturwissenschaftlicher und sozial-geisteswissenschaftlicher) und ihre Zugänge verbunden werden können. Zur weiteren Situation der Sportpromovierenden wird u. a. festgehalten: Die Finanzierung erfolgt bei drei Vierteln über eine Universitätsstelle, im Durchschnitt handelt es sich um eine halbe Stelle. Von diesen Promovierenden können über 70 % jedoch weniger als sieben Stunden ihrer vertraglichen Arbeitszeit für die eigene Promotion nutzen. Dies steht im Missverhältnis zur Forderung des Wissenschaftsrates, dass grundsätzlich „eine Begrenzung promotionsferner Dienstleistungen während der Promotionsphase erforderlich“ ist. Trotz allem hegen knapp 60 % den Wunsch, das spätere Berufsleben weiterhin an der Universität zu gestalten. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)