Abstract

Die Theorie, die der von Loren Cordain entwickelten sog. Paleo-Diät zugrunde liegt, besagt, dass Menschen dann am gesündesten leben und am besten funktionieren, wenn sie sich so ernähren wie unsere Vorfahren während des paleolithischen Zeitalters. Dieser Zeitraum deckt die gesamte menschliche Evolution von etwa 2,5 Millionen Jahren bis 12.000 Jahren vor unserer Zeit ab. Angeblich sind die menschlichen Gene spezifisch dafür geeignet, die während dieser Zeit favorisierten Nahrungsstoffe zu verwerten. Alle Nahrungsstoffe, die danach die menschliche Ernährung bestimmten, können vom menschlichen Körper nicht so effektiv und effizient verwertet werden. Der Grundsatz der Paleo-Diät lautet, nichts zu essen, was man nicht in der Natur findet. Die Paleo-Diät basiert daher auf magerem Fleisch, Fisch, Obst, stärkefreien Gemüsen, Nüssen und Kernen. Getreide und Milchprodukte sind zu meiden, da sie erst nach der paleolithischen Zeit in die menschliche Nahrung aufgenommen wurden. Verf. hält die Paleo-Diät und die ihr zugrundeliegende Theorie grundsätzlich für gut, sieht jedoch ein Problem darin, dass sie sehr restriktiv ist und im Widerspruch zur gegenwärtigen Kultur steht. Im Großen und Ganzen scheinen auch die Vorteile der Paleo-Diät die mit ihr verbundenen Einschränkungen nicht wettzumachen. So sind Vollkorn-Getreideprodukte keineswegs schädlich und die Nachteile von Getreide- und Milchprodukten werden durch sportliche Aktivität ausgeglichen. Als Fazit weist Verf. darauf hin, dass man ähnliche Effekte wie durch die Paleo-Diät durch weniger drastische Ernährungsänderungen erreichen kann als durch das Ausklammern ganzer Nahrungsmittelgruppen. Schiffer