Chronische Belastungen und persönliche Ziele im Leistungssport- und Bildungskarriere

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Richartz, Alfred; Albert, Katrin; Sallen, Jeffrey; Hoffmann, Karen
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2010, 2009/10, S. 307-313, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201109007461
Quelle:BISp

Abstract

Die Verknüpfung von Privatleben, Leistungssport- und Bildungskarriere stellt vielfältige Anforderungen an Spitzensportlerinnen bzw. -sportler besonders im jungen Erwachsenenalter. Aktuell beziehen sich die Anstrengungen in Forschung und Praxis im Nachwuchsleistungssport auf die optimale Gestaltung der Verknüpfung dieser drei Lebensbereiche. Im Mittelpunkt steht bislang die Verbesserung der strukturellen Kopplung, also die Abstimmung von zeitlichen und inhaltlichen Anforderungen aus Spitzensport und Bildung/Beruf. Mit dem Umfang von Anforderungen und ihrem Schwierigkeitsgrad sind jedoch nur zwei von neun aus der Forschung zu chronischen Belastungen bekannten Stressquellen bedacht. Entgegen gängiger Vermutungen sind chronische Belastungen weniger auf zeitliche Anforderungen als auf andere Quellen zurückzuführen, wie auch Daten aus dem Kinderleistungssport bestätigen. Weitere Quellen sind z. B. soziale Überlastung, Aversion gegen Anforderungen, das Ausbleiben als gerecht empfundener Anerkennung, soziale Spannungen, soziale Isolation und chronische Besorgnis. Forschungen zu chronischem Stress stehen für den Spitzensport noch aus, obwohl Studien zeigen, dass chronische Belastungen stärkere negative Auswirkungen auf das psychische und physische Wohlbefinden haben, als akuter Stress. Das Forschungsinteresse bezieht sich daher auf chronische Belastungen von Spitzensportlerinnen bzw. -sportlern, die durch die Verknüpfung von Bildungslaufbahn, Sportkarriere und Privatleben entstehen: Welche Bedingungen wirken wie auf das Belastungserleben und welche Folgen hat dies? Desweiteren wird nach den persönlichen Zielen von Sportlerinnen bzw. Sportlern im Spitzensport gefragt, da angenommen werden kann, dass Stress immer auch mit persönlichen Zielhorizonten zusammenhängt: Welche Bedeutung haben persönliche Ziele für das Belastungserleben? Die heuristische Grundlage des Forschungsprojekts stellt das Lazarus’sche Stressparadigma dar. Der folgende Beitrag gibt einen Einblick in das Gesamtprojekt. Einleitung (geändert)