Nationalcharakter und Olympische Pädagogik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Court, Jürgen
Erschienen in:Wie viel Bildung braucht der Sport, wie viel Sport braucht die Bildung? : Symposionsbericht ; [Symposion, das am 22. Januar dieses Jahres an der Deutschen Sporthochschule Köln anlässlich der Emeritierung von Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Eckhard Meinberg stattfand]
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2010, S. 31-46, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201105004500
Quelle:BISp

Abstract

Vorliegender Beitrag basiert auf der These, dass die Auffassung, bestimmten Nationen oder Völkern kämen bestimmte Charaktereigenschaften von Natur aus als ihre Eigenart zu, keine Erfindung der heutigen Zeit ist, sondern untrennbar mit der Reformpädagogik der Jahrhundertwende um 1900 zusammenhängt. Dafür führt Verf. als Beleg die Diskussion um den Gegensatz „deutscher“ bzw. „britischer“ Charaktereigenschaften in der deutschen Sport-Theorie um 1900 auf. Die um 1900 einsetzende Sport-Kritik in Deutschland ist in einer ersten Näherung eine unmittelbare theoretische Reaktion auf den Umstand, dass um die Jahrhundertwende die englische Art der Körperbildung dem deutschen Turnen Konkurrenz machte. Darüberhinaus beleuchtet Verf. den politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Kontext der damaligen Zeit. Insgesamt zeigt Verf. dass die Diskussion um die Charaktereigenschaften genuin reformpädagogisch motiviert ist und deshalb auch als eine frühe sportpädagogische Variante der Reformpädagogik bezeichnet werden kann. Zimek (unter Verwendung originaler Textpassagen)