Dopingverhalten ändern : ethisches Training als Chance für die Dopingprävention

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Melzer, Marcus; Strahler, Katharina; Elbe, Anne-Marie; Brand, Ralf
Erschienen in:Doping
Veröffentlicht:1 (2010), 2, S. 118-122, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:2192-1253, 2366-9659
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201105004193
Quelle:BISp

Abstract

Der Artikel behandelt das Thema Doping aus Sicht der Implementierung eines sportethischen und sportmoralischen Trainings, welches nach Meinung der Verf. einen großen Nutzen im Sinne einer Dopingprävention hat. Hierbei wird ausgehend von der Definition des Dopings und Erläuterung von Verbotslisten und einzelnen Substanzklassen sowie Methoden davon ausgegangen, dass dieses Sanktionsprogramm für eine Dopingprävention nicht nutzbar ist. Verhaltensbedingende Faktoren sind hierbei unbedacht, die aber die Komplexität der Problematik widerspiegeln. Dementsprechend ist das Doping aus gesundheitswissenschaftlicher, der Einstellungs- sowie aus der Sicht der Suchtforschung zu sehen. Das Dopingverhalten ist eine Anpassung an Situationen eines realen oder real empfundenen Hindernisses. Dabei werden vom Sportler Kosten-Nutzen-Analysen gemacht und abgewogen, dass Mittel der äußeren Unterstützung notwendig sind und das Problem von sich heraus unlösbar ist. Dabei spielt die Einbildung eine Rolle, dass das Doping immer eine Leistungssteigerung bei gleichzeitiger Schwächung der Leistungseinbußen birgt. Der sportethische Ansatz sieht vor, Sportmoral und Sportgeist im Zusammenhang mit Doping zu stärken und in der Dopingprävention einzusetzen. Diese ist nach Meinung Verf. bisher mehr eine Dopingintervention und keine Prävention, da die Abschreckung der Sanktion wohl deutlich überschätzt zu werden scheint. Ein Auftreten von Doping soll vermieden werden, Rückfallprophylaxe ein weiteres Ziel. Dabei zeigt der Artikel eine Auflistung von nationalen Präventionsprogrammen auf, die zumeist auf Wissensvermittlung beruhen. Hanson (2009) zeigt nach Meinung Verf. bereits eine unzureichende Prävention auf einer solchen Basis auf. Das Training innerer Überzeugung und Wertevermittlung, ähnlich dem Ansatz der "business ethics" in der Wirtschaft, wird als Präventionsansatz gesehen und muss demnach im Sport implementiert werden. Die Forschungsförderung auf diesem Gebiet und damit einhergehender Ansatz der Dopingprävention sowie Literaturbeispiele werden abschließend von Verf. beschrieben. Orthmann