Organisationsebene II : wie Schulen täglich Schule "machen"

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bräutigam, Michael
Erschienen in:Tägliche Sportstunde an Grundschulen in NRW : Modelle - Umsetzung - Ergebnisse
Veröffentlicht:Aachen: Meyer & Meyer (Verlag), 2011, S. 158-196, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201104003606
Quelle:BISp

Abstract

Nimmt man die praktische Realisierung der „Täglichen Sportstunde“ in den Blick, zeigt sich im Grundsatz zunächst zweierlei: Zum einen unterscheiden sich die jeweiligen Vorgehens- und Realisierungsweisen der einzelnen Schulen ganz erheblich. Da jede Schule ihren eigenen Weg geht, es also „die“ „Tägliche Sportstunde“ in der Praxis nicht gibt, muss es verständlicherweise schwer fallen, den Verlauf des Projekts in einem Gesamtüberblick über alle Schulen hinweg darzustellen. Zum anderen ist erkennbar, dass die Schulen die „Tägliche Sportstunde“ in der laufenden Praxis ihres Schul- und Unterrichtsbetriebs - gleichsam „aus der Praxis für die Praxis“ - entwickeln. Diese pragmatische Vorgehensweise zeigt sich vor allem auch darin, dass die Entwicklung und praktische Umsetzung der „Täglichen Sportstunde“ keiner ausgewiesenen, eigens erarbeiteten inhaltlichen Programmatik folgt. So muss es schwer fallen, Strukturen, Kennzeichen und Regelhaftigkeiten in der Praxis zu erkennen und aufzudecken, die sich im unmittelbaren, damit oft wenig systematischen, wenig kontinuierlichen und wenig zielführenden Handlungsgeschehen der „Täglichen Sportstunde“ vollzieht. Trotz dieser Schwierigkeiten soll in der nachfolgenden Darstellung der Versuch unternommen werden, eine geordnete Übersicht über den praktischen Verlauf der „Täglichen Sportstunde“ zu liefern. Dies geschieht in fünf Schritten. Zunächst wird der Frage nachgegangen, welche grundlegenden Arbeitsaktivitäten und -prozesse im Rahmen der Modellmaßnahme stattfinden. Es lässt sich zeigen, dass in bestimmten Phasen des Projekts jeweils verschiedene Aufgaben auf unterschiedliche Weise angegangen und gelöst worden sind. Im Ergebnis ist erkennbar, dass der Prozessverlauf der „Täglichen Sportstunde“ durchaus geordnet und strukturiert ist. Im zweiten Schritt geht es um die übersichtliche Darstellung der von den Schulen entwickelten Organisationsformen und deren Qualität. Es zeigt sich, dass drei typische Grundmodelle erarbeitet und praktiziert worden sind. Im dritten Abschnitt wird die Frage aufgenommen, was in der Praxis der „Täglichen Sportstunde“ tatsächlich geschieht, welche inhaltlichen Akzente gesetzt werden und ob es gelungen ist, die Unterrichtspraxis qualitativ weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die Antwort fällt differenziert aus. Daran schließt sich - abschließend - eine Zusammenstellung einiger Diskrepanzen und Spannungsfelder an, die für die Praxis der „Täglichen Sportstunde“ kennzeichnend sind. Verf.-Referat