Prävention im Blickfeld geschlechtsspezifischer Unterscheidungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Froböse, Ingo
Erschienen in:Neue aktive Wege in Prävention und Rehabilitation
Veröffentlicht:Köln: Dt. Ärzte-Verl. (Verlag), 2007, S. 43-54, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201104003194
Quelle:BISp

Abstract

Eine zunehmend wachsende Zahl von Menschen in Deutschland beteiligt sich aktiv an Maßnahmen zur Prävention. So nahmen laut Gesundheitsbericht des Bundes [RKI 2006] im Jahre 2004 800000 Personen an den Präventionsangeboten der Krankenkassen teil. Das entspricht aber nur einem Anteil von 1,1% der in den Gesetzlichen Krankenkassen versicherten Personen. Darüber hinaus wurden 670000 Personen durch Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung erreicht. Insgesamt nahmen somit im Jahre 2004 ca. 2% der Versicherten an Präventionsmaßnahmen teil. Dies dokumentiert sehr eindringlich, dass weiterhin nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung durch die verschiedenen Angebote der Sozialleistungsträger angesprochen wird. Ganz besonders auffällig ist dabei, dass trotz Wachstum speziell Männer diese Angebote nur sehr eingeschränkt wahrnehmen. 75% aller Teilnehmer in settingunabhängigen Maßnahmen waren Frauen. Lediglich in Kursen zur Sucht- und Genussmittelreduktion lag der Anteil der Männer bei rund 44%. Präventionsmaßnahmen sollen nach §20 SGB V aber auch insbesondere sozial benachteiligte Personen und Bevölkerungsgruppen erreichen. Aber auch das scheint wenig realistisch, wenn man der Statistik [RKI 2006] folgt. Arbeitslose und Rentner nehmen deutlich seltener die Angebote zur individuellen Primärprävention wahr als andere Gruppen. Arbeitslose Männer fanden sich in 0,16% und arbeitslose Frauen in 0,65% aller Fälle in derartigen Angeboten. So lässt sich unschwer erkennen, dass insbesondere Männer sich durchweg seltener in Präventionskursen finden als Frauen. Verschärft wird dies dadurch, dass soziale Benachteiligung dieses Phänomen noch verstärkt. Der vorliegende Beitrag widmet sich dementsprechend den folgenden Fragen: Lassen sich Männer nicht von Präventionskursen ansprechen? Woran kann dies liegen und welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, um dies zu ändern? Müssen vermehrt geschlechtsspezifische Aspekte in den Programmen zur Prävention Berücksichtigung finden? Verf.-Referat (geändert)