Soziale Ungleichheit und Sport: Körperliche Repräsentationsarbeit und Unterscheidungskämpfe

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schmidt, Robert
Erschienen in:Sport studies
Veröffentlicht:Wien: Facultas (Verlag), 2009, S. 162-173, Lit.-Verz. S. 293-315, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000629
Quelle:BISp

Abstract

Sportpraktiken zeigen soziale Differenzierungen an und fungieren zugleich als kulturelle Ausdrucksmittel, durch die soziale Unterscheidungen körperlich – und das bedeutet: besonders evident, nachdrücklich und verlässlich – dargestellt werden können. In der Gegenwartsgesellschaft ist Sport ein zentraler Schauplatz der körperlichen Repräsentationsarbeit verschiedener sozialer Milieus und ihrer Unterscheidungskämpfe. Diese These ist im Hinblick auf die vielfach beschworenen integrativen Wirkungen des Sports ernüchternd. Sie wird im vorliegenden Beitrag – gestützt auf vorausgegangene Untersuchungen zu den Aufführungen des Sozialen in traditionellen sowie neu entstandenen sportlichen Praktiken – erläutert. Dazu wird zunächst mit Rückgriff auf vom französischen Soziologen Pierre Bourdieu entwickelte analytische Werkzeuge eine skizzenhafte soziologische Konstruktion des kulturellen Raumes des Sports entworfen, um einige signifikante Unterscheidungslinien und -logiken anzudeuten. Im Anschluss daran werden Entwicklungen dieses kulturellen Raumes bis hin zur Dominanz von Praktiken und Formen präsentatorisch-inszenatorischer Sportlichkeit in der Gegenwart beschrieben. Abschließend wird argumentiert, dass sportliche Praktiken für die gesellschaftliche Arbeit des Sich-Gruppierens, Sich-Sichtbar-Machens und des Sich-Ein- bzw. Ausschließens, d.h. für die Herausbildung und die wechselseitige Abgrenzung von sozialen Milieus, insbesondere in den mittleren Regionen des sozialen Raumes, einen entscheidenden Beitrag leisten. Aus dem Text