„Graue Welle“ im Turnsaal: Eine spezifische Auseinandersetzung mit dem Älterwerden von LehrerInnen für Bewegung & Sport

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Greier, Klaus
Erschienen in:Bewegungserziehung
Veröffentlicht:63 (2009), 2, S. 6-9, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1726-4375
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000462
Quelle:BISp

Abstract

Im Allgemeinen muss zunehmendes Alter die Leistungsfähigkeit einer Lehrkraft nicht stark einschränken – im Gegenteil: Erfahrungen und Kenntnisse können zunehmen und wirken sich positiv auf die Lehrtätigkeit aus. Aber wie sieht es bei Lehrer/innen für Bewegung und Sport aus, wenn sie älter werden? Während die Beschwerden der älteren „Normalbevölkerung“ im Allgemeinen eher auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind (Übergewicht, Herz-Kreislauf-Gefäß-Erkrankungen), klagen ältere Bewegungs- und Sportlehrer/innen meist über Beschwerden im Bereich des Stütz- und Bewegungsapparates, die durch die anhaltende berufliche Belastung bedingt sind. In keinem anderen Unterrichtsfach treten so schwerwiegende physische Probleme auf wie im Sportunterricht. Der biologische Alterungsprozess, die Abnahme der Leistungsfähigkeit, physische und geistige Abnutzungserscheinungen im Alter sind zwar nicht nur ein Problem der Bewegungs- und Sportlehrer/innen, aber bei ihnen wirken sie sich auf den Unterricht sichtbarer und direkter aus. Sie können die Berufstätigkeit erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen. Es ist deshalb verständlich, weshalb viele Bewegungs- und Sportlehrer/innen im Alter Sportstunden abbauen oder überhaupt keinen Sportunterricht mehr erteilen möchten. Nicht zu vernachlässigen ist hierbei auch das Problem der Frühpensionierung. Es wäre daher empfehlenswert, bereits im Rahmen des Sportstudiums auf solche Gefahrenmomente hinzuweisen und vermehrt gezielte Haltungs- und Kräftigungsübungen in die Ausbildung einzubauen. Diese und andere zusätzliche präventive Maßnahmen, wie etwa einschlägige Fortbildungen, sportärztliche Untersuchungen, etc. sollten dann auch später zum „Berufsleben“ der Bewegungs- und Sportlehrer/innen gehören. Einen nicht zu unterschätzenden präventiven Faktor stellt auch die Optimierung der schulischen Rahmenbedingungen dar. So sollten Verf. zufolge sinnvoll abgestimmte Stundenpläne, die den Bewegungs- und Sportlehrer/innen „Regenerationszeiten“ ermöglichen, sowie moderne und gut durchdachte Sportstätten bereits selbstverständlich sein. Eine Eindämmung der Belastungen und deren Folgeschäden wären im Hinblick auf eine möglichst lange Berufsausübung nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern angesichts der zunehmenden „Kostenexplosion“ im Gesundheitssektor sicherlich auch für die Pensions- und Krankenversicherungsträger von größter Wichtigkeit. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)