Paradigmatische Überlegungen zur Spitzensportevaluation in offenen Gesellschaften

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Emrich, Eike; Prohl, Robert
Erschienen in:Handbuch Evaluation im Sport
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2010, S. 112-130, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000152
Quelle:BISp

Abstract

Der Begriff „Evaluation“ ist untrennbar mit der Operation des Einschätzens und Bewertens verbunden. Dennoch wird im Bereich der Sportwissenschaften in der Regel die rein technische Dimension von Evaluation verfolgt. Die Programmziele werden in dieser Logik als angestrebte künftige Zustände unhinterfragt vorausgesetzt und stellen somit im Sinne des Deduktiv-Nomologischen-Modells von Hempel und Oppenheimer das Explanandum dar. Das Wertproblem wird dadurch gelöst, dass es in den „Entstehungskontext“ und/oder „Verwertungskontext“ verlagert wird. Es ist gewissermaßen in den Programmzielen eingespeichert; die durchgeführte Evaluation selbst erscheint zwangsläufig als deskriptive (also „wertneutrale“) Aussage, das sie ja die normativen Aspekte der programmziele unhinterfragt übernimmt. Am Beispiel der Evaluation der Nachwuchsförderung im Leistungssport werden die Probleme dieser verkürzten Auffassung von Evaluation anhand der Logik der Zweck-Mittel-Argumentation (Z-M-A) aufgezeigt. Zu deren Lösung erfolgen abschließend entsprechende Empfehlungen zur Einbeziehung eines Ziel- bzw. Zweck-Diskurses in die zukünftige sportwissenschaftliche Evaluationsforschung im Rahmen einer offenen Gesellschaft. Verf.-Referat