Bewegungsmangel im Kindes- und Jugendalter : universelle bis gezielte Prävention

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Graf, Christine
Erschienen in:50 Jahre Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2008, S. 63-70
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201010007921
Quelle:BISp

Abstract

Der Bewegungsumfang von Kindern hat innerhalb der letzten Jahre rapide abgenommen womit gleichzeitig auch die motorische und körperliche Leistungsfähigkeit der Kinder sank. Gesundheitliche Folgen liegen in einer verminderten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität und einer erhöhten Anzahl übergewichtiger bis adipöser Kinder. Eine frühzeitige Entdeckung dieser Defizite und effektive Gegen- bzw. Fördermaßnahmen bieten die Programme Kindergarten mobil (KiMo) und das Children’s Health Interventional Trial (CHILT) Grundschul-, Schulalterprojekt. Das KiMo führte dazu Eingangsuntersuchungen durch, deren Ergebnisse an die Eltern, Erzieher und Vereine getragen werden um diese auf gesundheitsförderliche Gegenmaßnahmen hinzuweisen. Die Ergebnisse nach dieser Intervention zeigten, dass mit einer BMI Reduktion und einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit bereits nach weniger als einem halben Jahr zu rechnen ist. Eine frühzeitige, niederschwellige Intervention im frühen Kindesalter, kann daher beispielsweise durch eine Kooperation zwischen Kindergarten und Verein Erfolge erzielen. Das CHILT Projekt ist ein stufenförmiges Schulprojekt. Dabei ist die erste Stufe eine allgemeine breite Gesundheitsförderung für Grundschulkinder (Primärprävention CHILT I). Diese zeigte keine Erfolge hinsichtlich der Inzidenz und Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei der ca. 3,8 Jahre nach Beginn durchgeführten Abschlussuntersuchung. Auch die Ausdauerleistungs- und Koordinationsfähigkeit steigerten sich nicht signifikant. Die Sport-Ernährungsprävention als zweite Stufe des Projekts(CHILT II) betreute dann 30 Wochen lang übergewichtige Grundschulkinder (BMI größer/gleich 90. Perzentil) in einem schul- und familienbasierten Programm. Auch hier kam es zu keiner signifikanten BMI Reduktion im Vergleich zur Kontrollgruppe. Er konnte nur ein signifikanter Effekt auf den systolischen Blutdruck nachgewiesen werden. Die letzte Stufe richtete sich an adipöse Kinder CHILT III (älter als 8 Jahre, oberhalb 97. Perzentil) als ein interdisziplinäres Therapiekonzept, welches positive Ergebnisse bei der BMI und BMI-SDS Reduktion, sowie Leistungssteigerung erzielte. Leider wies die anschließende Nachsorge jedoch noch Mängel auf, die es gilt zu verbessern. Oltersdorff-Kalettka