Abstract

Ungeachtet einer umfangreichen Literatur halten Verf. die Mechanismen zur Regulierung der Blutgerinnung bei Muskelarbeit unterschiedlicher Stärke nicht bis ins Letzte erforscht. Im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit steht folglich der Vergleich der Veränderungen einiger physikalisch-chemischer Parameter des Bluts mit Gerinnungsveränderungen unter körperlicher Belastung submaximaler Intensität sowie die Rolle der Erythrozyten in diesem Prozess. Mit ihren Untersuchungen an 26 Sportstudenten (Leistungssportler im Alter von 18 – 23 J.) wurde die Wirkung submaximaler Belastung auf das System der Blutgerinnung und Fibrinolyse beleuchtet. Die Auswertung der Studie führt zu folgenden Erkenntnissen: 1. Muskelarbeit bei gesunden Menschen führt zu einer Reihe gesetzmäßiger Anpassungsreaktionen im System der Blutgerinnung, die im Zusammenhang mit anderen biologischen Anpassungsmechanismen eine zuverlässige Hämostase sichern; 2. Eine einmalige körperliche Belastung submaximaler Intensität führt zu einer mäßigen Hyperkoagulation und einer ausgeprägten Aktivierung des Systems der Fibrinolyse. Intakte Erythrozyten sind nach körperlicher Arbeit schwächer, ausgeschwemmte verkürzen deutlicher die Rekalzifizierungszeit und die Geschwindigkeit des Übergangs von Fibrinogen in Fibrin; 3. Die Analyse der metabo-lischen Veränderungen im Organismus zeugt davon, dass nach Muskelarbeit eine mäßige Azidose entsteht, dass sich die Alkalireserve im Blut verringert und das Niveau der Milchsäure steigt. Die Ausprägung der Hyperkoagulation und Hyper-fibrinolyse hängt vom Grad der physikalisch-chemischen Blutveränderungen ab. Schnürer