Zukunftsfaktor Frauenfußball

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wopp, Christian
Erschienen in:Die Zukunft des Fußballs ist weiblich : Beiträge zum Frauen- und Mädchenfußball
Veröffentlicht:Aachen: Meyer & Meyer (Verlag), 2007, S. 9-32, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001001621
Quelle:BISp

Abstract

Erst 0,7 % der Frauen (ab 14 Jahre) spielen regelmäßig Fußball (3,5 % gelegentlich). Fußball der Mädchen ist noch immer nicht selbstverständlich. Im Gegenteil, häufig werden noch alte, unbegründete Vorbehalte und Vorurteile konserviert. Trotz dieser Einschränkungen gibt es im DFB beim Frauenfußball eine sehr positive Entwicklung: im Jahr 1994 spielten 573.480 Frauen Fußball, das Verhältnis von Männer zu Frauen war 8,6 zu 1. Im Jahr 2004 spielten hingegen bereits 875.220 Frauen Fußball, das Verhältnis von Männer zu Frauen war 6,3 zu 1. Nach Turnen (ca. 5 Mio.), Tennis (ca. 1,7 Mio.), Schießen (ca. 1,5 Mio.) und Leichtathletik (ca. 0,88 Mio.) würden die Fußballerinnen der fünftgrößte Fachverband noch vor Handball (ca. 0,82 Mio.) und Reiten (ca. 0,76 Mio.) sein. Vor diesem Hintergrund geht es Verf. darum, Potenziale des Mädchen- und Frauenfußballs zu ermitteln und zu erschließen. Dazu wird eine Betrachtung der demografischen Entwicklung in Deutschland vorgenommen, es werden vorliegende Erkenntnisse zu den sportlichen Aktivitäten und Sportwünsche von Mädchen und Frauen vorgestellt und es werden Vorschläge unterbreitet, um die Zukunft des Fußballs tatsächlich weiblich werden zu lassen. Demnach werden zur Stabilisierung des Fußballspiels 11:11 („Premiummarke“) der Frauen neben der z. Z. üblichen Gewinnung und Talentförderung von Mädchen und Frauen weitere Maßnahmen erforderlich sein, wie z. B. die gezielte Förderung von Ballspielen in der frühkindlichen Entwicklung und die Ausweitung des Fußballspiels von Mädchen in den Ganztagsschulen und Sportvereinen. Die Talentförderung sollte Verf. zufolge noch stärker als bisher mit sozialen Aufstiegsmöglichkeiten verknüpft werden, z. B. in Form der materiellen Absicherung während der Aktivenzeit und in Form möglicher Berufsperspektiven z. B. als bezahlte Trainerin oder Managerin. Entscheidend für die Zukunft des Fußballspiels für Frauen unter 35 Jahren wird zusätzlich sein, dass Fußballspiel an die veränderten Bevölkerungsstrukturen und an die Wünsche von Mädchen und Frauen anzupassen, durch: 1. Fußball in kleinen Teams in „geschützten“ Räumen vor Ort in Vereinen und (Ganztags-)Schulen; 2. Fußball als modernisiertes, fitnessorientiertes Spiel, das gezielt Mädchen und Frauen mit höherer Bildung anspricht (Fitkick). Die größten Wachstumspotenziale liegen bei Frauen über 35. Diese lassen sich Verf. zufolge voraussichtlich nur gewinnen, wenn 1. Fußball weiblicher wird, d. h. ein Spiel oder eine Form ohne Wettkampf (Powerkick), 2. Fußball von Frauen und Männern als Freizeitsport gemeinsam betrieben werden kann und Jugendlichkeit ausstrahlt (Fitkick). Um Mädchen und Frauen für das Fußballspiel zu begeistern, wird aber auch das Spiel durch veränderte Spielformen an deren Sportwünsche angepasst werden müssen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)