Der Heterofußball auf dem langsamen Weg in die Gegenwart : ein Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Tatjana Eggeling

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Selmer, Nicole; Eggeling, Tatjana
Erschienen in:Gender kicks : Texte zu Fußball und Geschlecht
Veröffentlicht:Frankfurt a.M.: 2005, S. 99-105
Beteiligte Körperschaft:Deutschland / Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Herausgeber:Deutsche Sportjugend / Koordinationsstelle Fanprojekte
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201001001242
Quelle:BISp

Abstract

Eggeling widerspricht dem oft geäußerten Klischee, dass es keine Schwulen im Fußball gäbe und dass Schwule nicht Fußball spielen würden. So gibt es bspw. bei den Eurogames oder den Gay Games jede Menge schwuler Fußballteams. Hinsichtlich des vermeintlichen Phänomens, dass im Fußball trotz des sehr starken Homosexualitätstabus ausgesprochen viel Körperlichkeit stattfindet, stellt Eggeling fest, dass es sich bei diesen Gesten um eindeutig heterosexuelle Gesten handelt. Das stark ausgeprägte Homosexualitätstabu im Fußball führt Eggeling zum einen ganz generell darauf zurück, dass es sich beim „Mainstreamsport“ um einen der widerstandsfähigsten Bereiche handelt, wenn es darum geht, gesellschaftliche Veränderungen auch anzuerkennen. Ein weiterer Grund für die Homophobie im Fußball könnte darin liegen, dass gerade weil es so sehr um Körpereinsatz, Körperdarstellung und auch um die Zurschaustellung des Geschlechtskörpers geht, die Schranke, gerade dort über Sexualität zu sprechen, besonders hoch liegt, weil „es sowieso schon so nah an der Körperlichkeit dran ist. [...] Man ist sehr auf Grenzziehungen bedacht und darauf, es nicht sexuell werden zu lassen.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)