Botschafter mit Ball: Die Kölner Ausstellung "Global Players" präsentiert bis zum 5. Juni die Arbeit deutscher Trainer im Ausland

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Eggers, Erik
Erschienen in:Anstoss: Die Zeitschrift des Kulturprogramms zur FIFA WM 2006, Nr. 5 (Juni bis August 2006)
Veröffentlicht:Berlin: Nationale DFB Kulturstiftung WM 2006 (Verlag), 2006, S. 53-55
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912007620
Quelle:BISp

Abstract

Verf. bezeichnet die im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln eröffnete Wanderausstellung „Global Players“ als „eine Perle des offiziellen Kunst- und Kulturprogramms zur Fußball-WM 2006“. Die Ausstellung stellt gleichsam den thematischen Gegenpol zum WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ dar, denn sie handelt von den vielen deutschen Engagements in den Entwicklungsländern des Fußballs, von den Botschaftern des deutschen Fußballs im Ausland. Begonnen haben die staatlich unterstützten Fußball-Missionen im Jahr 1961. „Damals schufen das Nationale Olympische Komitee (NOK) und der Deutsche Sportbund (DSB) ein ‚Referat für Internationale Sportbeziehungen’, das, in enger Zusammenarbeit mit der Regierung, vor allem Fußball-Lehrer in die Welt hinaus sandte, um Entwicklungshilfe beim Aufbau moderner Verbandstrukturen und bei der Ausbildung von Trainern zu leisten. Zum Pilotprojekt nach Tunesien brach noch im selben Jahr Rudi Gutendorf auf.“ Verf. lobt an der Ausstellung besonders, dass es ihr gelingt, ihre Informationen durch Geschichten und Realien „auch sinnlich erlebbar zu machen“. Zu den Kostbarkeiten der Ausstellung gehört eine Themeninsel zum weitgehend unbekannten deutschen Einfluss auf die Frühgeschichte des brasilianischen Fußballs. Bisher wurden die ersten Klubgründungen etwa in Brasilien ausschließlich auf englische Einwanderer zurückgeführt. Die Exponate der Kölner Ausstellung hingegen zeigen, dass bspw. das erste organisierte Fußballmatch auf brasilianischem Boden auf den deutschen Geschäftsmann Hans Nobiling zurückgeht, der 1897 mit einem Trikot des Fußballklubs Germania 1897 (eines Vorläuferklubs des HSV) im Gepäck nach Sao Paulo reiste. Auch der erste Weltstar des Fußballs, Arthur Friedenreich, Sohn eines Hamburger Auswanderers und einer schwarzen Wäscherin, ging aus dem brasilianischen SC Germania hervor. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)