Kinder müssen sich vielseitig bewegen: Im Kindesalter werden die Grundlagen für spätere Spitzenleistungen gelegt. Teil 2

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Katzenbogner, Hans
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:20 (2009), 6, 26-31
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912007385
Quelle:BISp

Abstract

Im ersten Teil dieses Beitrags (In: Leichtathletiktraining, 5/2009, S. 36-39) erläuterte Verf. den Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf den Sport und die Gründe für das immer mehr nachlassende Interesse vieler Kinder an sportlicher Betätigung. In diesem Teil erklärt er, welche Verantwortung Sportverbände, -vereine und insbesondere Trainer bzw. Übungsleiter heutzutage zu tragen haben und welchen besonderen Stellenwert die Kinderleichtathletik in diesem Zusammenhang hat. So kann die regelmäßige Betätigung im Rahmen einer zielgerichtet, aber kindgemäß aufgebauten Kinderleichtathletik Bewegungsdefizite verringern oder gar vermeiden. Insbesondere eine vielfältig strukturierte Kinderleichtathletik trägt durch das Nutzen sensibler Phasen zur Förderung der koordinativen Fähigkeiten bei. Darüber hinaus hat die Kinderleichtathletik einen ositiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, wozu besonders die Entwicklung der Selbstkompetenz, der Sozialkompetenz und der Sachkompetenz gehört. Zu den Gründen, warum es so schwer ist, der Kinderleichtathletik zum Erfolg zu verhelfen, gehören Verf. zufolge die folgenden: 1. In den Universitäten, die Sportlehrer ausbilden, herrscht Wissenschafts- statt Praxisdominanz vor. Darüber hinaus ist gerade die Leichtathletik nicht mehr „in“. 2. Obwohl Fitness und motorische Fähigkeiten von Kindern im Grundschulalter in besorgniserregendem Umfang nachlassen, haben die Kultusminister der Länder beschlossen, den Sportunterricht im Rahmen der Grundschullehrerausbildung in einem Bereich „Ästhetische Bildung“ mit Kunst und Musik aufgehen zu lassen. 3. Es fehlen leichtathletikinteressierte und kompetente Lehrkräfte. Auch wird die Leichtathletik in den Schulen zu oft als sog. Notensportart missverstanden und auf die Dreikampfdisziplinen der Bundesjugendspiele reduziert. 4. Auch in den Verbänden dominiert das alte Wettkampfsystem noch über ein die koordinativen Fähigkeiten förderndes Wettspielsystem. 5. Die Leichtathletik hat in der Schule und den Vereinen starke Konkurrenz durch die sog. Funsportarten bekommen. Die Leichtathletik ist Verf. zufolge jedoch alles andere als eine langweilige Sportart. Gerade die Kinderleichtathletik schafft eine Fähigkeitsgrundlage für viele weitere sportliche Herausforderungen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)