Die Konstruktvalidität des Allgemeinen Sportmotorischen Tests für Kinder

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Construct validity of the German general motor fitness and coordination test for children
Autor:Büsch, Dirk; Strauß, Bernd; Seidel, Ilka; Pabst, Jan; Tietjens, Maike; Müller, Lutz; Kretschmer, Jürgen; Wirszing, Daniel
Erschienen in:Sportwissenschaft (Heidelberg)
Veröffentlicht:39 (2009), 2, S. 95-103, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200909004595
Quelle:BISp

Abstract

Während die Objektivität und Reliabilität des Allgemeinen Sportmotorischen Tests für Kinder (AST) bereits vielfach untersucht und bestätigt wurden, ist für die Konstruktvalidität zu konstatieren, dass die wenigen vorliegenden Ergebnisse eine theoriekonforme Differenzierung der latenten Variablen Kondition und Koordination nicht bestätigen und dass die Itemhomogenität als notwendige Bedingung für die Berechnung eines Summenwerts bisher nicht untersucht wurde. Die konfirmatorischen Faktorenanalysen zeigen, dass die Modellanpassungsgüte für das ein- oder mehrdimensionale Fähigkeitsmodell unzureichend ist. Demgegenüber zeigen die Analysen mit IRT-Modellen, dass zwei qualitative Klassen von Personen unterschieden werden können, bei denen entweder bessere Laufleistungen mit geringeren Wurfleistungen oder bessere Wurfleistungen mit geringeren Laufleistungen assoziiert sind. Allerdings stellt die Klassenzugehörigkeit kein zeitkonstantes Merkmal dar. Die Ergebnisse der klassischen und probabilistischen Testtheorie negieren die intendierte Fähigkeitsdifferenzierung im AST und sprechen für eine Fertigkeitsdifferenzierung. Für die praktische Arbeit mit dem AST ergibt sich daraus, dass die Berechnung eines Summenwerts weder für ein umfassendes Konstrukt Fitness noch für die Differenzierung von Kondition und Koordination angezeigt ist. Vielmehr erscheint eine vergleichende Betrachtung der Summenwerte von Lokomotionsitems und Objektmanipulationsitems zur Beurteilung einer fertigkeitsspezifischen Leistungsfähigkeit gerechtfertigt. Verf.-Referat

Abstract

Whereas numerous studies have confirmed the objectivity and reliability of the “Allgemeine Sportmotorische Test für Kinder” (AST, a general motor fitness and coordination test for children), examinations of its construct validity reveal that: (1) the few available findings fail to confirm the theoretically predicted distinction between the latent variables of condition and coordination, and (2) no studies so far have examined its item homogeneity, even though the test recommends computing a sum score to provide a general estimate of motor fitness. Confirmatory factor analyses show that the two latent variables condition and coordination cannot be extracted from the AST. Models with different latent variables also cannot be confirmed, too. Analyses based on IRT models, in contrast, reveal that one can distinguish between two qualitative classes of persons who are associated with either better running performance combined with lower throwing performance or better throwing performance combined with lower running performance. Nonetheless, it should be noted that class membership does not remain constant over time. In sum, results based on classical and probabilistic test theory negate the ability assumption underlying the AST. For practical assessments of a skill-specific performance, this means that it only seems justifiable to use a sum score for the locomotion items and a sum score for the object manipulation items. Verf.-Referat