Allein oder im Team? Soziale Mechanismen der Sportmotivation

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleinert, Jens; Ohlert, Jeannine; Sulprizio, Marion
Erschienen in:Forschung Innovation Technologie
Veröffentlicht:14 (2009), 1, S. 14-19, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1434-7776
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200908003941
Quelle:BISp

Abstract

Die Mechanismen, wie die soziale Umwelt die eigenen inneren Antriebe, Wünsche, Ziele oder Planungen beeinflusst, scheinen sehr vielfältig und unklar zu sein. Gängige Motivationsmodelle wie das Rubikon oder das HAPA-Modell sehen psychosoziale Prozesse eher als nachgeordnet und für die Motivationsprozesse als nicht zwingend notwendig an. Ältere Motivationstheorien beziehen soziopsychische Prozesse mit ein – z. B. Lewins Feldtheorie, die Reaktanztheorie von Brehm und die Theorie überlegten Handelns von Fishbein und Ajzen – sehen in ihnen aber ebenfalls keinen integralen Bestandteil der Motivationsmechanismen. Für die motivationale Einordnung sozio-psychischer Mechanismen eignet sich dagegen die Self Determination Theory (SDT) von Deci und Ryan als Grundlage. Darin werden als Grundbedürfnisse des Menschen, die die Motivationsmechanismen bestimmen, Autonomie, Kompetenz und Beziehung angenommen – somit sind sozio-psychische Mechanismen qua Definition einbezogen. Aus diesen 3 Grundbedürfnissen entstehen über eine Aufgaben- oder eine soziale Orientierung 12 Bedürfnisse, die keine vollständige Darstellung menschlicher Bedürfnisse, sondern eine Hilfe für die Analyse von Handlungssituationen darstellen. Verhaltensrelevant werden diese Bedürfnisse unter konkreten Handlungsbedingungen, die von der persönlichen Aktivation, Intention und Emotion abhängen, die wiederum kognitiv und emotional beeinflusst werden. Zudem sind die motivationale und volitionale Regulation sowie die Aufgaben- und die Sozialkonstellation (hinsichtlich Kompetenz- und Valenzeinschätzung) zu berücksichtigen, um die Motivation zu einer Handlung zu begründen. Für zukünftige theoretische und empirische Arbeiten sollten diese sozialen Aspekte der Motivation stärker berücksichtigen. Amendt