Körperbilder in der Arbeiter-, Turn- und Sportbewegung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Stiller, Eike
Erschienen in:Der deutsche Sport auf dem Weg in die Moderne : Carl Diem und seine Zeit
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2009, S. 215-237, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200907003546
Quelle:BISp

Abstract

Seit ihrer Entstehung in den 1890er Jahren manifestierten sich innerhalb der Arbeitersportbewegung bzw. stellvertretend dafür im Arbeiter Turnerbund (ATB) und späteren Arbeiter Turn- und Sportbund (ATSB) Körperideale und Körpervorstellungen, die, beeinflusst von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, steten Veränderungen unterworfen waren. Bestimmte innerhalb der ersten Jahre noch der sauber und ordentliche, in der Masse militärisch-diszipliniert auftretende Turner das Körperideal, prägte im Verlauf der 1920er Jahren das Ideal des sich rhythmisch bewegenden, körperlich gleichmäßig austrainierten und seinem eigenen Willen folgenden Sportlers die Vorstellungen der Arbeitersportbewegung. Ziel des Sporttreibens war nicht mehr das "schöne" Bild eines disziplinierten Kollektivs, sondern die Stärkung des Einzelnen zum reifen, selbstbewussten und körperlich vitalem Mitglied der Arbeiterklasse, das den "neuen" An- und Herausforderungen des Arbeitsplatzes bzw. Arbeitsprozesses gewachsen war. Die Genese der Körpervorstellungen der Arbeitersportbewegung drückte sich in der Entwicklung von militärisch-aggressiven zum ekstatisch-vitalistischen Performativitätsmuster aus, was sich in den großen Festvorführungen des ATSB in den 1920er Jahren widerspiegelte. Verf.-Referat