Die Stadionbauten der NS-Zeit: "Es wird schon bezahlt"

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Autor:Skrentny, Werner
Erschienen in:Hakenkreuz und rundes Leder : Fußball im Nationalsozialismus
Veröffentlicht:Hildesheim: Verl. Die Werkstatt (Verlag), 2008, S. 142-152, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200903001836
Quelle:BISp

Abstract

An ausgewählten Beispielen zeigt Verf. die Geschichte der Stadionbauten während der Zeit des Nationalsozialismus, die einerseits durch wenige Prestigeobjekte, als deren bekantestes das Berliner Olympiastadion von 1936 gelten kann, andererseits durch zahlreiche gescheiterte Projekte gekennzeichnet war. Zu den letztgenannten gehörten bspw. das Großstadion für „Germania“ in Berlin, das Olympiastadion Hamburg, Leipzigs „Adolf-Hitler-Feld“, „Die erste große Fußballkampfbahn“ in Frankfurt a. M. und das Stadion in Landsberg/Lech. Fertiggestellte Stadien wurden sehr häufig nach „dem Führer“ benannt. So gab es u. a. in Stuttgart, Gera-Debschwitz, Gelsenkirchen-Rotthausen, Steinfurt/Westfalen, Dülmen, Worms, Gütersloh, Hamburg-Groß-Borstel und in Lübeck „Adolf-Hitler-Kampfbahnen“. Typisch ist auch, dass die Nationalsozialisten in den späten Kriegsjahren häufig Sportstätten und Stadien für Verfolgung, Diskriminierung und als Totenstätte missbrauchten. So waren bspw. Turnhalle und Stadion des TV Eintracht Dortmund 1942 „Sammelstelle“ der Geheimen Staatspolizei für 800 Juden, wovon kein einziger die Deportation überlebte. Das Probstheidaer Stadion des VfB Leipzig diente nach dem Luftangriff am 6. April 1945 als Leichenfeld. Ohne Sargumhülllung wurden die Opfer des Angriffs auf den VfB-Sportplatz gelegt, wo sie viele Tage bei jeder Witterung verblieben und der Vewesung anheimfielen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)