Sprintkraft als führendes Trainingsziel im Kurzstreckenlauf. Eine Analyse des Geschwindigkeitsverlaufs in der Weltklasse

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Letzelter, Manfred
Erschienen in:Leichtathletik konkret
Veröffentlicht:1999, 4, S. 12-14
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200902000995
Quelle:BISp

Abstract

20 Sprinter, die bei den OS 1988 und 1992 sowie der WM 1987, 1991 und 1997 gestartet sind, wurden hinsichtlich ihres Geschwindigkeitsverlaufs, ihrer Beschleunigungsleistungen sowie Zwischen- und Teilzeiten analysiert. Die Laufzeiten reichen von 9,79 bis 10,25 sec. Aus den Geschwindigkeits-Weg-Kurven werden vier Beschleunigungswerte analysiert: 1. Die Beschleunigung unmittelbar nach dem Start, 2. die Beschleunigung bei 20 m, 3. die Beschleunigung bei 30 m und 4. die Länge des positiven Beschleunigungsabschnittes. In allen vier Werten zeichnen sich die leistungsstärkeren Topsprinter vor den Schwächeren überzufällig aus. Sie gehen mit dem Startschuss in Führung und bauen dann diesen Vorsprung aufgrund ihrer höheren Beschleunigungen kontinuierlich bis zum Ende des 62 m langen Beschleunigungsweges aus. Am größten ist der Unterschied zwischen schnellen und langsameren Sprintern in der Beschleunigung bei 20 m, während die drei anderen Unterschiede in ähnlichem Ausmaß leistungsrelevant sind. Die Beschleunigungsfähigkeit bei 20 m ist danach das primäre Trainingsziel von Sprintern hoher Qualifikation. Aufgrund der sehr engen Beziehung zwischen den Werten bei 20 und 30 m hängen beide vom gleichen Merkmal ab, nämlich der Pick-Up-Beschleunigungsfähigkeit. Diese beginnt mit dem Übergang von der Startphase in den freien Lauf und ist trainingsmethodisch von besonderer Bedeutung. Der Zusammenhang zwischen Start- und Pick-Up-Beschleunigung ist zwar viel loser, aber dennoch inhaltlich und statistisch bedeutsam, so dass beide Fähigkeiten nicht als motorische Dimensionen einzustufen sind. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)