Frauen und Ballgefühl?! Wie sich Frauen in einer Männerdomäne bewegen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Tillmann, Angela
Erschienen in:Doppelpässe : eine sozialwissenschaftliche Fußballschule
Veröffentlicht:Weinheim: Juventa-Verl. (Verlag), 2008, S. 91-110, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200811003820
Quelle:BISp

Abstract

Immer mehr Mädchen und Frauen begeistern sich für Fußball. Ihr Vordringen in die traditionell männliche Fußballsphäre wird allerdings von einem Großteil der Männer kritisch beäugt. Diese wollen unter sich bleiben und sehen sich genötigt, „ihr Revier“ zu verteidigen, indem sie z. B. versuchen, sich die Frauen und Mädchen durch sexistische Sprüche vom Hals zu halten oder ihnen im Vorfeld jegliche Fußballkompetenz absprechen. All dies bewirkt, dass Mädchen und Frauen, um im Fußballsport verbleiben und erfolgreich sein zu können, eine „besonders hohe Konflikttoleranz“ abgefordert wird. Um mitspielen, mitreden zu können bzw. als Fan und Spielerin anerkannt zu werden, müssen sie sich Verhaltensweisen aneignen, die den gängigen Geschlechterstereotypen entsprechend als männlich angesehen werden. Um aber den Schönheitsidealen entsprechend immer noch attraktiv zu sein oder sich als „Frau“ akzeptieren zu können, sind sie aufgefordert, Formen subtiler Weiblichkeitsinszenierung zu praktizieren. Trotz dieser widersprüchlichen Anforderungen, ziehen Mädchen, die sich dem Fußball zuwenden, aus dieser Aktivität einen persönlichen Identitätsgewinn, denn sie machen Bewegungs- und Körpererfahrungen, die in einer klassischen Mädchensozialisation unüblich sind. Das Fußballspiel ist für sie ein Experimentierfeld, in dem sie sich jenseits vorgefertigter Geschlechterrollen bewegen können. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)