Ökonomische Themen des Sports im Spiegel deutscher Tageszeitungen zwischen 1984 und 2006 : dargestellt an den Titeln DIE WELT, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kölnische Rundschau, Stuttgarter Zeitung, Bild-Zeitung, B.Z., Financial Times Deutschland, HANDELSBLATT

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Nowak, Gerhard
Gutachter:Schierl, Thomas; Horch, Heinz-Dieter
Veröffentlicht:Köln: 2008, 209 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportpublizistik
Hochschulschriftenvermerk:Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 2007
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200810003591
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Tageszeitungen besitzen durch die Auswahl und Präsentation bestimmter Mediencontente Profilierungsmöglichkeiten gegenüber anderen Massenmedien. Ein Themenkomplex ist die Berichterstattung über ökonomische Aspekte des Sports. Mittels einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse wurden im Zeitraum von 1984 bis 2006 acht ausgewählte Tageszeitungen vollständig untersucht, d.h. nicht nur die „Sport-Seiten“ ausgewertet. Anhand eines Codierbogens wurden über 140.000 Tageszeitungsseiten nach Text- und Fotobeiträgen hinsichtlich 21 ökonomischer Teilthemen untersucht. 5.677 codierte Veröffentlichungen zeigen folgenden folgende Ergebnisse festzustellen: Deutsche Tageszeitungen berücksichtigen in nennenswertem Maße ökonomische Themen des Sports. So publizierten in 1984 die untersuchten Medien durchschnittlich 7,7 Veröffentlichungen pro Untersuchungstag (absolut 131 Artikel), 2006 waren es 35,5/1.065. Über 30 Prozent aller Veröffentlichungen stehen nicht auf ausgewiesenen „Sport-Seiten“. Im Fußball-WM-Jahr 2006 liegt dieser Wert bei den überregionalen Zeitungen sogar bei fast 60 Prozent. Sportgroßveranstaltungen werden mit Bezug auf den Nachrichtenwert „Sensationalismus“ stärker zum Anlass für Berichterstattung über ökonomische Themen genutzt, als „alltägliche“ Ereignisse mit wirtschaftlichem Hintergrund. Insgesamt zeigen überregionale Tageszeitungen und die Wirtschafts- Tageszeitungen ausführliche Hintergrundberichterstattung; während sonst die Darstellungsform „Nachricht“ deutlich dominiert. Der Anteil der selbst recherchierten und geschriebenen Texte nimmt bei allen untersuchten Tageszeitungen zu; am stärksten bei den Regional-Zeitungen vor den überregionalen Zeitungen. Das unterschiedliche Medien-Framing spiegelt sich besonders bei der Anzahl und behandelten Thematik von Berichten wider. Wirtschaftszeitungen widmen sich vorrangig dem Bereich „Sportindustrie“, überregionalen Tageszeitungen den Themen „Finanzierung“ und „volkswirtschaftliche Bedeutung“, regionalen Blätter stellen „Vermarktungsrechten TV“ in den Focus und Boulevardtitel thematisieren „Gehälter“. Die Arbeit legt die Vermutung nahe, dass in den 2000er-Untersuchungsjahren bei den Wirtschafts- und überregionalen Zeitungen im Hinblick auf die Themenauswahl ein „intermediales Agenda Setting“ (Danielian/Reese 1989, Kepplinger 1998, Schauerte 2006, McCombs 2006) vorliegt. Dies ist nicht der Fall bei den untersuchten Regional- und Boulevard-Zeitungen.

Abstract des Autors

Through the choice and presentation of certain media contents daily newspapers have possibilities to achieve a higher profile compared to other mass media. One group of themes is the reporting of economic aspects in sport. By means of a quantitative and qualitative analysis of content, eight selected daily newspapers were investigated in detail from 1984 to 2006 i.e. not only the sport sections were evaluated. By using a code system over 140 000 daily newspaper pages were examined for pictures and texts related to 21 economic themes. 5677 coded publications demonstrate the following results: German daily newspapers take economic sporting themes into consideration to an appreciable extent. The investigated media printed 7.7 publications on average in 1984 per examination day (a total of 131 articles), by 2006 this number had increased to 35.5/1.065. Over 30% of all publications are not printed exclusively on the sport pages. In the football world cup year 2006 this value even rose to almost 60% for the national newspapers. Big sport events are used more often as an occasion for reporting economic matters related to the reporting value of ‘sensationalism’, compared to everyday occurences with an economic background. Overall, national and economic daily papers demonstrate ample background reporting whereas otherwise the “news” way of presentation is clearly dominant. The percentage of selfresearched and written texts is increasing for all investigated daily newspapers: this is most obvious for the regional newspapers ahead of the national newspapers. The different media framing is especially reflected in the number and the covered topics of reports. Economic newspapers are mostly dedicated to the area of ‘sport industry’, nationals report mostly about finance and about the significance of economic issues, regional papers focus on ‘marketing rights of TV’ and tabloids mainly report about salaries. This investigation suggests that in the investigation years from 2000 onwards, an intermedial agenda setting regarding the selection of themes is present in the economic and national newspapers. This is not the case in the investigated regional and tabloid newspapers.