Abstract

Zum Erhalt der Mobilität bieten sich für die Zielgruppe der hochbetagten, sportabstinenten Personen Übungsprogramme im Sitzen an. In diesem Beitrag werden erste Effekte eines gruppentherapeutischen Bewegungsprogramms, welches den Aktiv-Sitz „swopper“ integriert, auf die Gleichgewichtsfähigkeit evaluiert. Das Programm wurde im Rahmen der stationären geriatrischen Komplextherapie durchgeführt. Die Probanden (elf Frauen und ein Mann) hatten ein Durchschnittsalter von 73,8 Jahren und wiesen geringe Einschränkungen in der Alltagsfähigkeit, jedoch eine positive Sturzanamnese auf. Sie nahmen im Rahmen ihres dreiwöchigen stationären Aufenthalts zweimal wöchentlich an einem speziell entwickelten Bewegungsprogramm teil, welches die Verwendung des erwähnten Aktiv-Sitzes einschloss und zur Förderung von Beweglichkeit, Koordination und Kräftigung der unteren Extremitätenmuskulatur konzipiert war. Mittels posturographischer Ein- und Ausgangsdiagnosen wurden Veränderungen der statischen und dynamischen posturalen Stabilität ermittelt und mit den Messwerten einer Kontrollgruppe verglichen, die nicht an dem beschriebenen Bewegungsprogramm teilnahm. Während sich im Gruppendurchschnitt keine signifikanten Verbesserungen der Gleichgewichtsleistungen ergaben, ließen sich im individuellen Vergleich große Unterschiede feststellen, die auf ein vergrößertes Maß an subjektiv sicher empfundener Körpervorneigung hindeuten und auf eine effektivere Aktivierung der die Hüftregion sichernden Muskelgruppen zurückzuführen sind. Messerschmidt