Vermarktung von Teamsport in ressourcenschwachen Umfeldern

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Klein, Marie-Luise; Kurscheidt, Markus; Drewitz, Stefan
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2007, 2006/2007, S. 281-287, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200808002740
Quelle:BISp

Abstract

Unter ökonomischen Gesichtspunkten sind die gesellschaftlichen Umfelder der meisten Teamsportarten als vergleichsweise ressourcenschwach einzuordnen (insbesondere im Vergleich zur ersten Fußballbundesliga). Dies hat bereits zu spürbaren Problemen in den finanziellen und sportlichen Perspektiven der Vereine und Ligen geführt. Zwischen den Mannschaftssportarten wie auch innerhalb der einzelnen Sportarten sind dabei starke Unterschiede im Ressourcenzugang zu verzeichnen. Während die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion bisher bei der Betrachtung der Topligen einzelner Sportarten, hier vor allem der Vermarktungssituation im Profi-Fußball, stehen geblieben ist, bezieht das Forschungsprojekt in einer vergleichenden marktbezogenen Analyse der wichtigsten Teamsportarten in Deutschland auch untere Ligen ein. Alle Mannschaftssportarten stehen unter einem hohen Positionierungsdruck, um sich in einem sportarten- und ligenübergreifenden Wettbewerb um Ressourcen auf regionalen Märkten zu behaupten. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, diese multidimensionalen sportarteninternen und externen (sozio-)ökonomischen Disparitäten empirisch zu erfassen und zu erklären. Dabei sollen die bisherigen ökonomischen, abstrakten Erklärungsmodelle um eine regionale sozio-ökonomische und -kulturelle Perspektive erweitert und ein regional-komparatives Vermarktungsmodell des Ligasports entwickelt werden. Das Untersuchungsdesign beinhaltet die Erfassung der Variablen (1) Attraktivität der Sportart, (2) spezifische Standortkonstellationen und (3) die Ausgestaltung des Liga- und Vereinsmanagements. Untersucht werden die Teamsportarten Handball, Basketball, Eishockey und Fußball, letztere als Benchmark für die übrigen Sportarten. Darüber hinaus werden Experteninterviews mit für den Teamsport Verantwortlichen in Verbänden und ausgewählten Vereinen, mit Vertretern großer Marketingagenturen sowie Sportdezernenten ausgewählter Städte geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Nach den Befunden sind die offensichtlich außersportlich bedingten Ressourcennachteile des Teamsports in den neuen Bundesländern sowohl sport- als auch verteilungspolitisch bedenklich. In den unteren Ligen wären Initiativen zu einer stärkeren Vernetzung, aber auch Sensibilisierung der Vereinsverantwortlichen für Investitionen in die Vermarktungsstrukturen seitens der Sportverbandspolitik angezeigt. Aus ökonomischer Sicht ist zunächst eine effektivere Ausschöpfung der autonomen Vermarktungspotenziale vom Sportsystem zu fordern. Zimek