Von Suffragetten, Megären und Mannweibern - Frauenfußballgeschichte(n) im internationalen Vergleich

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pfister, Gertrud
Erschienen in:Frauen am Ball : Analysen und Pespektiven der Genderforschung
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2008, S. 7-17, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200806001690
Quelle:BISp

Abstract

Trotz aller Widerstände und Hindernisse begannen Frauen bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Fußball zu spielen, wobei sie in manchen Ländern auf weniger, in anderen auf mehr Hindernisse stießen. Die Chancen des Frauenfußballs waren dabei von zahlreichen Faktoren, nicht nur von der Geschlechterordnung in den verschiedenen Ländern, sondern auch von den jeweiligen Sportstrukturen abhängig. Diese Aussagen exemplifiziert Verf. an den Staaten/Ländern USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Insgesamt zeigt die Betrachtung, dass die Entwicklung des Frauenfußballs zumindest in den westlichen Industrienationen durch sich gegenseitig verstärkende Faktoren geprägt wurde. So bestimmte die Geschlechterordnung und das Machtgleichgewicht zwischen den Geschlechtern eine geschlechtstypische Arbeitsteilung sowie die Ideale, Rollen und Normen, insgesamt die „Scripts“, die die Körper- und Bewegungskulturen des „schwachen“ und des „starken Geschlechts“ festlegten. Da man sich in allen europäischen Ländern einig war, dass Fußballspielen „doing masculinity“ ist, waren Frauen überall mit Widerständen konfrontiert, wenn sie in die Männerdomäne des Fußballsports eindringen wollten. Allerdings waren diese Widerstände unterschiedlich stark und sie ließen sich überwinden, wenn die gesellschaftlichen und/oder sportpolitischen Konstellationen günstig waren. Am größten waren die Widerstände gegen den Frauenfußball in Deutschland, denn Fußball war in Deutschland, vielleicht noch mehr als in den anderen Ländern, die Nationalsportart, um deren Nimbus gefürchtet wurde, wenn sich Frauen daran beteiligt hätten. Die aktuelle dynamische Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs zeigt, dass solche Bedenken unbegründet waren. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)