Jan Ullrich - Wie gewonnen so zerronnen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Föst, Christian; Kammann, Björn
Erschienen in:Vermarktungspotentiale des Spitzensports: eine Betrachtung ausgewählter Fallbeispiele
Veröffentlicht:Hildesheim: Sierke (Verlag), 2007, S. 159-173, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200803001029
Quelle:BISp

Abstract

Jan Ullrich ist der erfolgreichste deutsche Radsportler aller Zeiten. Seine Karriere ist allerdings „ähnlich hügelig wie so manche Bergetappe der Tour de France“. Nach seinem Tour-Sieg 1997 galt er als Held. Von den Fans und den Medien wurde er gefeiert, von den Sponsoren mit Angeboten überhäuft. Ein erstes Tal durchlebte Ullrich im Jahr 2002 nach seiner Sperre aufgrund von Amphetamineinnahme. Sein Arbeitgeber, die Deutsche Telekom, fror die Gehaltszahlungen von ca. 120.000 Euro pro Monat ein. Auch der erste persönliche Sponsor Jan Ullrichs, Adidas, beendete die Zusammenarbeit im Juli 2002 mit sofortiger Wirkung. Nach Ablauf der Sperre und seinem Wechsel zum Team Coast wurde Ullrich im Jahr 2003 zum fünften Mall Tourzweiter hinter Lance Armstrong. Die privaten Fehltritte schienen vergessen und Ullrich galt gerade als jemand, „der unten war und wieder nach oben gekommen ist“, als idealer Werbepartner. Jan Ullrichs endgültiger (?) „Sinkflug“ begann mit Bekanntwerden seiner angeblichen Doping-Verflechtungen in das „Netzwerk Fuentes“ im Sommer 2006, worauf Ullrich von der Tour suspendiert wurde. Am 3. April 2007 (nachdem Ullrich bereits am 26. Februar das Ende seiner aktiven Karriere erklärt hatte) verkündete die Bonner Staatsanwaltschaft, dass insgesamt neun Blutkonserven aus dem Labor Fuentes zweifelsfrei Ullrich zugeordnet werden können. Nach einer eingehenden Darlegung der Höhen und Tiefen von Ullrichs Radsportkarriere gelangt Verf. zu der Schlussfolgerung, dass es gerade die menschlichen Züge und die Fehler sind, die Jan Ullrich die Sympathien der Fans immer wieder zurückbrachten. So zeigte eine Umfrage des Forsa-Institutsaus dem März 2007, „daß die Bundesbürger Jan Ullrich trotz der massiven Dopingvorwürfe in einem positiven Licht sehen. 50 Prozent der Befragten sind der Meinung, daß Ullrich dem Radsport mehr genutzt als geschadet hat und nur 37 Prozent glauben, daß er dem Radsport geschadet hat.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)