Die Tour de France - Der Mythos lebt

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Komm, Matthias
Erschienen in:Vermarktungspotentiale des Spitzensports: eine Betrachtung ausgewählter Fallbeispiele
Veröffentlicht:Hildesheim: Sierke (Verlag), 2007, S. 137-147, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200803001022
Quelle:BISp

Abstract

Die Tour de France ist mehr als eine bloße Sportveranstaltung. Sie ist ein Teil der Identität Frankreichs geworden, ein nationales Heiligtum. Die Erinnerungen an die Tour de France sind für Millionen Franzosen ein Teil der „guten alten Zeit“, an die man gerne zurückdenkt. Wie keine andere Sportart neben dem Fußball vereint der Radsport im Allgemeinen und die Tour den France im Besonderen alle sozialen Schichten und ist dadurch aus Sponsorensicht ein ideales Event zur Erreichung breiter Bevölkerungsschichten. Die Tour de France ist – gemessen an der Zuschauerbeteiligung vor Ort und an den Bildschirmen – das drittgrößte Sportereignis der Welt nach der Fußballweltmeisterschaft und den Olympischen Spielen. Und darüber hinaus ist sie eine „Marketingmaschine“ ersten Ranges. Vor diesem Hintergrund stellt Verf. dar, wie die Tour de France vermarktet wird, wie die Sponsoren sich engagieren und welchen Mehrwert ein Engagement für die Sponsoren bieten kann. In seinem Fazit stellt Verf. fest, dass die Tour de France sich trotz der spektakulären Dopingfälle der letzten Jahre aufgrund ihrer einzigartigen Medienpräsenz sehr gut für Sponsoren eignet, die den Bekanntheitsgrad ihrer Marken und Produkte international erhöhen wollen. „Selbst wenn das Doping-Problem in der näheren Zukunft noch nicht völlig gelöst werden kann und sich einige Sponsoren vom Radsport abwenden werden, wird der Mythos der Tour bestehen bleiben. Die Geschichte der Grande Boucle zeigt sehr deutlich, daß Skandale und negative Schlagzeilen keinesfalls unbedingt negativ wirken. Sie führen dazu, daß die Leute vermehrt über die Tour sprechen, die von ihrer Popularität kaum etwas einbüßen wird. Es sind in erster Linie die Ärzte, die Tourleitung und die betroffenen Fahrer, die von den Zuschauern für Doping-Verstöße verantwortlich gemacht werden. Laut einer Umfrage der Wirtschaftswoche werden die Sponsoren kaum mit den Vorfällen in Verbindung gebracht. Ganz im Gegenteil kann eine solche Negativpublicity durch die häufige Nennung in den Medien sogar zu steigenden Verkaufszahlen führen. Der Mythos lebt auch im Jahr 104 der Tour, dank perfekter Organisation und vollkommener Vermarktung.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)