Teilnahme und Teilhabe - Patriotismus: Zur Wiederentdeckung einer bürgerlichen Bringschuld

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hebeker, Ernst
Erschienen in:Fröhlicher Patriotismus? Eine WM-Nachlese
Veröffentlicht:München: Hanns-Seidel-Stiftung (Verlag), 2007, S. 19-25
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200803000864
Quelle:BISp

Abstract

Verf. zufolge können ein Jahr nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland die anlässlich dieses Ereignisses vermuteten Manifestationen eines neuen, öffentlichen Patriotismus als medial inszenierte Schimäre identifiziert werden. „Das zwischen Eröffnungs- und Endspiel massenhaft verbreitete Flaggezeigen mag in neuer Form ein emblematisch verkürztes, freilich von erfolgreichem Marketing instrumentalisiertes Bekenntnis zur Marke ‚Deutscher Fußball’ gezeigt haben. Aber neue Substanz für einen neuen deutschen Patriotismus gab das circensische Spektakel insgesamt nicht her.“ Offensichtlich wurde lediglich eine wachsende Unbefangenheit im Umgang mit dem nationalen Symbol der schwarz-rot-goldenen Fahne. „Diese neue deutsche Lockerheit blieb freilich anlassbezogen und praktisch auf nichtpolitische Zusammenhänge beschränkt. Es wäre nicht einmal ganz überraschend, sollte sich die unbefangenere Handhabung der Nationalfarben später einmal als flüchtiger Ausdruck einer vorübergehenden Verhaltensmode herausstellen. Möglicherweise zeigt die nahezu ubiquitäre Verbreitung von Fahnen und Trikots in jenen Wochen ja nur den äußerst erfolgreichen Versuch des Deutschen Fußballbundes und der FIFA an, die Vermarktung von Vereinssymbolen im professionellen Vereinsfußball auf die nationale Ebene des WM-Ausrichters zu übertragen (Merchandising).“ Von einem fundamental neuen Verhältnis der Deutschen zu ihren nationalen Symbolen kann Verf. zufolge jedenfalls kaum die Rede sein. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)