Der noble Dienst am Empire: Soldatische Erziehung auf den Spielfeldern der englischen Eliteschulen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Mangan, J.A.
Erschienen in:Die Kanten des runden Leders: Beiträge zur europäischen Fußballkultur
Veröffentlicht:Wien: Promedia Verlag (Verlag), 1991, S. 111-129, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200712003489
Quelle:BISp

Abstract

Zwischen 1875 und 1914 beherrschte das britische Empire einen großen Teil der Welt. Weltberühmte Eliteschulen wie Eton, Rugby und Harrow sowie die Universitäten von Oxford und Cambridge waren die Ausbildungsstätten einer imperialen Führungsschicht. Dabei lag ein Schwerpunkt dieser Schulung auf den Fußballplätzen. Die gründliche Lektüre insbesondere der Schulzeitungen der drei erstgenannten renommierten Institute enthüllt, dass die Pflichterfüllung das Hauptmotiv in den kolonialen Angelegenheiten war. Das „beau ideal“ waren der Krieger sowie der ultimative Ruhm und die Opferbereitschaft. Indem den jugendlichen Lesern die Krone der Opferbereitschaft aufgedrängt wurde, dienten die Zeitungen der englischen Eliteschulen als Vehikel zur Vermittlung einer beharrlichen und unbeirrbaren Loyalität zum Konzept des Idealismus, dessen Rechtmäßigkeit nie in Frage gestellt wurde. Ethnozentrismus, Chauvinismus und orthodoxes Denken gewährleisteten Pflichterfüllung als ein gemeinsames Ziel. So demonstrierten diese Zeitungen gleichzeitig zweierlei: einerseits ein machtvolles Instrument zur praktischen Indoktrinierung und andererseits die ideologische Voreingenommenheit der spätviktorianischen Oberschicht. Die englischen Mannschaften waren ein Hauptinstrument der Verwirklichung dieser ideologischen Grundtendenzen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)