Soziale Integration vereinsorganisierter Jugendlicher

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Herausgeber:Nobis, Tina; Baur, Jürgen
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2007, 352 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Sammelband
Sprache:Deutsch
ISBN:9783939390664
Schriftenreihe:Wissenschaftliche Berichte und Materialien des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Band 2007,9
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200711003106
Quelle:BISp

Abstract

Die sportliche Propaganda zeigt Wirkung: "Integration durch Sport" heißt die neue Leitformel, die zumindest in der sportinteressierten Öffentlichkeit Verbreitung gefunden hat. Verlautbarungen aus dem DOSB-Präsidium künden gar davon, Sport sei "gelebte Integration". Derartige hochtrabende Ansprüche fügen sich anderen, schon im Umlauf befindlichen Heilsformeln nahtlos an. Die Frage bleibt gleichwohl, ob der organisierte Sport durch eine derartige PR-Arbeit Profil gewinnen kann und will: Fairness im Sport gegen eine sich ausbreitende Gewaltbereitschaft, soziales und politisches Engagement im Sport gegen eine um sich greifende Politikverdrossenheit, soziale Integration in die Vereine gegen Ausländerfeindlichkeit, die Vereinsgemeinschaft gegen die drohende Vereinzelung in einer individualisierten Gesellschaft... . Solche Heilsformen mögen zwar bei der Werbung um staatliche Förderung von Nutzen sein. Zugleich produzieren sie aber jene hochgeschraubten Erwartungen an den organisierten Sport, die, weil prinzipiell nicht einlösbar, notwendigerweise zu Enttäuschungen führen müssen. Damit verbindet sich die andere Frage, ob es nicht vernünftiger wäre, die Ansprüche des organisierten Sports an seine eigene Leistungsfähigkeit auf ein realistisches Maß zu reduzieren. Realistische Leistungsansprüche ließen sich dann wohl besser begründet, nachdrücklicher und politisch hartnäckiger in der Sport-, Sozial- und Gesellschaftspolitik vertreten. Aus: "Einleitung zu einem Forschungsbericht"