Schnell sein in der Jugend - und später!

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Vonstein, Winfried
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:18 (2007), 2/3, S. 10-19
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200709002635
Quelle:BISp

Abstract

Das Aufbautraining in der Leichtathletik fällt i. d. R. in den Altersabschnitt zwischen dem 15./16. und 18./19. Lebensjahr und wird in zwei Phasen mit unterschiedlichen Zielen und Inhalten unterteilt. Entscheidend für den Übergang von der einen zur nächsten Ausbildungsphase und ebenso für die zeitliche Dauer der einzelnen Ausbildungsphasen sind nicht die Altersgruppen, sondern das biologische Alter und das aktuelle Niveau der allgemeinen und speziellen leistungsbestimmenden Voraussetzungen. Übergeordnetes Ziel des Aufbautrainings ist die Erarbeitung zielgerichteter, in der ersten Phase noch blockspezifischer Trainings- und Leistungsgrundlagen, die die erforderlichen Voraussetzungen für das anschließende Anschluss- und Hochleistungstraining schaffen. Die wesentlichen Ziele und Aufgaben des Aufbautrainings in der Leichtathletik sind: 1. Entwicklung einer hohen Belastungsverträglichkeit, 2. Priorität der Schnelligkeitsausbildung, 3. Vorrangigkeit der Ausbildung koordinativer Fähigkeiten, 4. Verbesserung der Trainingsqualität, 5. Erhöhung des Trainingsumfangs. Es geht im Aufbautraining nicht bereits um das Erreichen von Höchstleistungen, sondern vor allem darum, die notwendige Basis für Höchstleistungen in einem späteren Trainings- und Entwicklungsabschnitt zu legen. Nur wenn bei systematisch steigender Belastung und Spezifizierung des Trainings die inhaltlichen Aufgabenstellungen kontinuierlich entwickelt werden, besteht eine realistische Chance, einen langfristigen Erfolg sichern zu können. Die zweite Phase des Aufbautrainings umfasst idealtypisch den Altersbereich 17-18/19 Jahre und steht unter dem Aspekt der Spezialisierung in einer Disziplin (z. B. 100-m-Strecke). Die Spezialisierung erfolgt dabei durch 1. eine systematische Steigerung des Umfangs im speziellen Training, 2. eine Verschiebung der Anteile von allgemeinem und speziellem Training zugunsten des speziellen Trainings, 3. eine kontinuierliche Steigerung der Belastungsintensität und 4. eine ständige Zunahme der Wettkämpfe in der Spezialdisziplin. Die Aufgaben der zweiten Stufe des Aufbautrainings sind vor diesem Hintergrund: 1. Vervollkommnung einer hohen allgemeinen physischen Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit, 2. Erreichen eines hohen individuellen Leistungsniveau in der Spezialdisziplin bzw. Kopplung verwandter Spezialdisziplinen auf der Basis einer hohen Belastbarkeit und eines guten Entwicklungsstandes der disziplinspezifischen Leistungsvoraussetzungen, 3. Weiterführung der technischen Entwicklung bei steigenden konditionellen Voraussetzungen mit Orientierung auf die effektive Wettkampftechnik, 4. Vertiefung von theoretischen Kenntnissen über biomechanische, belastungsmethodische und sportmedizinische Zusammenhänge des Trainings, 5. Bewältigung erhöhter Anforderungen an die Selbstorganisation angesichts der steigenden Trainings- und Wettkampfanforderungen, 6. Förderung der psychischen, für Training und Wettkampf erforderlichen Athleten-Eigenschaften (z. B. Selbstvertrauen, Selbstständigkeit, Risikobereitschaft etc.) und 7. Vorbereitung der leistungsstärksten Sportler auf einen internationalen Wettkampfhöhepunkt ihrer Altersklasse. In Bezug auf inhaltliche Schwerpunkte speziell im Sprint ist darüber hinaus zu beachten, dass 1. die Schnelligkeit von Beginn an als koordinative Fähigkeit entwickelt werden muss, d. h. mit höchster Präzision der entsprechenden Steuerungsmechanismen, 2. die Feinform der Sprint- bzw. Hürden- und Staffeltechniken ausgebildet wird, 3. Schnelligkeit und Beschleunigung eine Schlüsselfunktion besitzen und deshalb trainingsmethodisch im Mittelpunkt stehen müssen, 4. die wichtigsten Trainingsübungen in guter Technik nach Möglichkeit mit der Zieltechnik gekoppelt werden (z. B. Sprunglauf, Kniebeugen usw.). Vor diesem Hintergrund stellt Verf. eine Jahrsplanung für jugendliche Sprinter in der zweiten Phase des Aufbautrainings vor. Auch Sprinter im Anschlusstraining (20-23 Jahre) können sich an der Systematik des vorgestellten Trainings-Rahmenplans orientieren, sollten aber die Schwerpunkt etwas anders gewichten. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)