Bewegungstherapie im Rahmen einer Stammzell-/Knochenmarktransplantation: Machbarkeit und Effektivität in der onkologischen Akutklinik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Baumann, Freerk Theeagnus
Erschienen in:Forschung Innovation Technologie
Veröffentlicht:11 (2006), 2, 10-16
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1434-7776
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200706001661
Quelle:BISp

Abstract

Die Stammzellenforschung wird für chronische Erkrankungen, somit auch für Krebserkrankungen, immer wichtiger. Die seit 2000 in der Sportwissenschaft vorangetriebene Forschung zu therapeutischen Möglichkeiten und Einflüssen moderater Bewegung im Rahmen einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (SZT) zeigten die abschwächende Wirkung von Bewegung auf die psychischen und physischen Belastungen einer SZT. Um die Machbarkeit und Effektivität gezielter, moderater Bewegung in der onkologischen Akutklinik zu überprüfen, wurden 64 Patienten, die sich einer allogenen beziehungsweise autologen SZT unterziehen mussten, in eine Trainings- (n=32) und Kontrollgruppe (n=32) randomisiert. Während die Trainingsgruppe über die gesamte stationäre Phase an einem zweimal täglichen bewegungstherapeutischen Trainingsprogramm teilnahm, erhielt die Kontrollgruppe nur die klinikübliche Krankengymnastik. Die kontrollierte Untersuchung zeigte erstmals, dass selbst unter aggressivsten chemo- sowie strahlentherapeutischen und isolierten Bedingungen moderate Bewegungstherapie möglich ist. Es wurden signifikante und hochsignifikante Unterschiede zwischen der Trainings- und Kontrollgruppe in Kraft (p=.002), Ausdauer (p=.004), Lungenfunktion (p=.002) und in den Lebensqualitätsanalysen (p=<.05) zugunsten der Trainingsgruppe am Entlassungstag festgestellt. Des Weiteren wurden erstmals Trainingsempfehlungen und Kontraindikationen für onkologische Patienten in der Akutphase definiert. Die Bewegungstherapie sollte schließlich auch im Rahmen der Akutbehandlung und der Rehabilitation anderer Krebs-Entitäten auf Durchführbarkeit und Effektivität überprüft werden, denn so können die Betroffenen in der akuten onkologischen Behandlung (kurative sowie palliative) und Nachsorge von den Vorteilen der Bewegungstherapie profitieren. Amendt (unter Verwendung wörtlicher Textteile)