Ein lauer Sommerabend neben Jesse Owens oder Neues aus dem alten Olympischen Dorf

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kluge, Volker
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:2006, 6, S. 50-55
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200704000907
Quelle:BISp

Abstract

Während es in der Literatur viel über die Ereignisse bei den Olympischen Spielen 1936 im nationalsozialistischen Deutschland nachzulesen gibt, galt dem Olympischen Dorf bisher wenig historisches Interesse. Das Olympische Dorf war für 3500 SporterInnen ausgestattet und bestand aus 140 vorwiegend eingeschossigen Wohnhäusern. Als Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft war es vor allem Carl Diem, der den Bau des Olympiadorfs auf den Weg brachte. Bereits Anfang April 1934 erging ein Auftrag zum Bau des Dorfes an den Berliner Architekten Werner March, dem Hitler bereits zuvor die Verantwortung für die Errichtung des Reichssportfeldes und des Olympiastadion übertragen hatte. Gemeinsam mit Diem entwickelte March einen Masterplan zum Bau des Dorfes. Mit dem Bau des Hindenburghauses erlebte der Olympische Sport erstmals eine Verquickung mit dem Militär, während der Olympischen Spiele diente es als „Kulturhaus“, in dem die Wehrmacht unverblümt ihre Gastgeberrolle zur Schau stellte. Verf. zeigt, dass das Olympische Dorf aufs Engste mit dem „Dorf-Kommandanten“ Hauptmann Wolfgang Fürstner verbunden war. Als Fürstners jüdische Abstammung jedoch herauskam, erschoss er sich zwei Tage nach Ende der Olympischen Spiele. Lemmer