Die Paralympische Bewegung: Entwicklungen und Herausforderungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Doll-Tepper, Gudrun
Erschienen in:Olympisch bewegt : Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Lämmer
Veröffentlicht:Köln: 2003, 73-83, Lit.
Herausgeber:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportgeschichte; Deutsche Sporthochschule Köln / Carl-und Liselott-Diem-Archiv
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200703000527
Quelle:BISp

Abstract

In den Anfängen des Behindertensports standen rehabilitative Aspekte im Mittelpunkt. Aktive waren in erster Linie Kriegsversehrte des Zweiten Weltkriegs, denen mit Sport die Reintegration in die Gesellschaft erleichtert werden sollte. Als Pionier des Behindertensports gilt Sir Ludwig Guttmann, der am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1948 in London das erste Sportfest für Querschnittsgelähmte in Stoke Mandeville veranstaltete. Die Stoke Mandeville Games (als Vorläufer der Paralympics) fanden von da an auch im vierjährigen Turnus und 1960 erstmals in der gastgebenden Stadt der Olympischen Spiele statt. Diese lokale Verknüpfung etablierte sich allerdings erst seit den Olympischen Spielen 1988 in Seoul endgültig. Mit der 1952 erfolgten Gründung der International Stoke Mandeville Games Federation (ISMGF) setzte eine Reihe von Verbandsgründungen auf dem Behindertensportsektor ein (z.B. eigene Verbände für geistig behinderte Sportler, Athleten mit Sehbehinderungen, Amputierte etc.). Diese starke Ausdifferenzierung ermöglichte zwar eine spezifische Förderung, sorgte aber auch für Koordinierungsprobleme auf internationaler Ebene, die erst mit der 1989 realisierten Konstituierung eines Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) als Dachverband für die sechs internationalen Behindertensportorganisationen behoben werden konnten. Innerhalb des IPC formierte sich 1993 ein interdisziplinär besetztes sportwissenschaftliches Komitee, das sich seitdem wissenschaftlich mit den drängendsten Fragen und Problemen des paralympischen Sports auseinandersetzt. Diese sind: Klassifikation, Integration, Leistungssteigende Maßnahmen, Leistungsmessung, Barrieren der Sportteilnahme, Ende der Sportlerkarriere bei Menschen mit Behinderungen, Zuschauerinteresse, Medien, geschlechtliche, ethnische etc. Emanzipation, Sportverletzungen, Kinder- und Jugendsport, „Erziehung“ der Öffentlichkeit und Informationsverbreitung, Anwendbarkeit gängiger sportwissenschaftlicher Prinzipien auf den Behindertensport, Einstellungen Behinderter zum Sport sowie Einstellungen gegenüber behinderten Sportlern. (Amendt)