Die Sozialform der Szene

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schmidt, Robert
Erschienen in:Organisationsentwicklungen und De-Institutionalisierungsprozesse im Sport
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2005, S. 215-227, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200611002545
Quelle:BISp

Abstract

Im Feld des Sports sind in den vergangenen Jahren neue Formen der Vergemeinschaftung zu beobachten, die im Vergleich zum traditionellen Vereinssport als informelle, nicht institutionalisierte und wesentlich performativ konstitutierte Vergemeinschaftungen bezeichnet werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Sozialform der Szene wie sie aus pop- oder subkulturellen Kontexten bekannt ist und wie sie im Berliner Yaam Club zu beobachten ist. Hier beteiligen sich regelmäßig bis zu 2000 Besucher auf einem Freigelände an einer kulturellen Aufführung, die Elemente der Popkultur, des Tanzes und sportlicher Praxen wie dem Streetball enthält. Ein Blick auf die Strukturmerkmale dieser Szene weist neben dem körperlich-performativen Modus, in dem sie erzeugt und reproduziert wird, eine Pluralität unterschiedlicher sozial klassifizierter Akteursgruppen auf. Auf der Grundlage der Ergebnisse der beschriebenen Feldforschung kann argumentiert werden, dass diese Sportszenen nicht per se einen ephemeren, flüchtigen Charakter haben, d.h. auch dass sie nicht als Beleg für die Individualisierungsthese fungieren können. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sie einen neuen von institutionalisierten und traditionalen Gemeinschaften zu unterscheidenden Modus von Verbundenheit und Verbindlichkeit aufweisen. SaSch