Verlieren nationale Sportverbände an Einfluss? Auswirkungen der Globalisierung auf das Handlungspotenzial nationaler Sportverbände

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Autor:Wojciechowski, Torsten
Erschienen in:Fußball in Geschichte und Gesellschaft : Tagung der dvs-Sektionen Sportgeschichte und Sportsoziologie vom 29.9.-1.10.2004 in Münster
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2006, S. 225-234, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportgeschichte ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportsoziologie
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200606001320
Quelle:BISp

Abstract

In der sportwissenschaftlichen Globalisierungsdiskussion findet sich die These, dass nationale Sportverbände gegenüber multinationalen Medien- und Marketingunternehmen an Einfluss und Macht verlieren. Da es sich hierbei jedoch bislang um ungeprüfte Annahmen handelt, stellt Verf. erste theoretische Überlegungen zur Fundierung der Einflussverlust-These an und präsentiert Ansatzpunkte zu ihrer empirischen Überprüfbarkeit. In einem ersten Schritt wird dabei ein kurzer Überblick über das Globalisierungsphänomen gegeben. Daran anschließend werden die grundlegenden Begriffe „Einfluss“ und „Macht“ präzisiert und es wird hinterfragt, welche Ansatzpunkte es in der sportwissenschaftlichen Debatte hinsichtlich von Einfluss- und Machtverschiebungen nationaler Sportorganisationen gibt. Vor dem Hintergrund dieser Ausführungen werden theoretische Bausteine aus den Bereichen der Organisationstheorie und der Politischen Ökonomie dargestellt und es wird ihre Übertragung auf den Sport skizziert. Anschließend werden Überlegungen zur empirischen Überprüfung der Einflussverlust-These dargestellt. Vor dem Hintergrund der von Verf. durchgeführten theoretischen Überlegungen lässt sich die Einflussverlust-These präzisieren. Insbesondere gegenüber den Medien, aber auch gegenüber der Politik und in begrenztem Maße gegenüber der Wissenschaft und den international erfolgreichen Spitzensportlern und -vereinen scheinen nationale Sportverbände an Einfluss und Macht zu verlieren. Diese Zusammenhänge gilt es differenziert zu analysieren. Dazu ist es notwendig, „hinter die Kulissen“ zu schauen. Denn es ist davon auszugehen, dass nur ein Teil der Abwanderungsdrohungen von Sportlern oder Vereinen bzw. der Einflussversuche der Medien auch in der Öffentlichkeit bekannt werden. Es bietet sich also an, Experten aus den verschiedenen Bereichen – insbes. den Sportverbänden, den Medien, den Sponsoren und auch international erfolgreiche Sportler und Vereine – hinsichtlich ihrer Einschätzung zu den dargestellten Bereichen zu befragen. Im Rahmen des laufenden Projekts soll dies mittels systematisierender Experteninterviews erfolgen. Diese basieren auf einem theoriegestützten Leitfaden, der es (in Kombination mit einer mehrstufigen Auswertungsstrategie) ermöglichen soll, eine hypothesenprüfende Auswertung der Interviews vorzunehmen. Diese Form der Experteninterviews steht also an der Grenze von qualitativer und quantitativer Forschungsstrategie und bemüht sich mittels teilstrukturierter Leitfäden um die Herstellung von Vergleichbarkeit der einzelnen Interviews. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)