Das Verhältnis von Kommunikation und Bewusstsein als Problem der Trainer-Athlet-Interaktion - Ein systematisches Modell sozialkompetenten Trainerhandelns im Spitzensport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Borggrefe, Carmen; Cachay, Klaus; Thiel, Ansgar
Erschienen in:Fußball in Geschichte und Gesellschaft : Tagung der dvs-Sektionen Sportgeschichte und Sportsoziologie vom 29.9.-1.10.2004 in Münster
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2006, S. 201-208, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportgeschichte ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportsoziologie
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200606001318
Quelle:BISp

Abstract

Aufgrund der hohen Bedeutung eines sozial kompetenten Trainerhandelns wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts ein theoretisches Modell von Sozialkompetenz entwickelt und auf der Basis einer qualitativen Interviewstudie wurden konkrete soziale Fähigkeiten herausgearbeitet, die Trainer benötigen, um im Spitzensport erfolgreich zu sein. Die empirische Studie umfasste insges. 50 Experteninterviews mit Trainern, Athleten, Managern und Funktionären aus insges. 13 Sportarten. Das Modell basiert vor allem auf drei Aspekten: 1. dem Steuerungsaspekt (zentrale Frage: Wie kann der Trainer die Athleten im Hinblick auf das Ziel „sportlicher Erfolg“ erfolgreich steuern?), 2. den Kontextbedingungen sozial kompetenten Trainerhandelns (Berücksichtigung typischer Verhaltenserwartungen in Wettkampfeinheiten des Spitzensports und Beachtung der Regeln des sozialen Kontextes), 3. der Frage: „Was braucht ein Trainer, um diesen Steuerungsprozess erfolgreich zu gestalten? Das Modell berücksichtigt also 1. Steuerungsmedien, die der Trainer einsetzen kann, 2. spezifische soziale Fähigkeiten, die er dazu benötigt, und 3. die Frage, wie er seine soziale Rolle innerhalb der Wettkampfeinheit gestalten soll. Im Fazit stellt Verf. fest, dass Steuerungsmedien dazu dienen, das Verhalten von Athleten in gewünschter Weise zu konditionieren. Konkret geht es in dem Steuerungsprozess darum, die Motivation der Athleten in erster Linie auf den sportlichen Erfolg als die zentrale Verhaltenserwartung in Wettkampfeinheiten des Spitzensports hinzulenken und gleichzeitig in größtmöglicher Weise andere Bedürfnisse und Erwartungen (z. B. personaler Art) zu berücksichtigen. Dies ist gerade deswegen von Bedeutung, da man davon ausgehen muss, dass komplexe und anspruchsvolle Leistungen in einer hohen qualitativen Ausführung nur in einem Klima individueller Zufriedenheit erbracht werden können. Athleten werden umso zufriedener und motivierter sein, je mehr sie ihre individuellen Erwartungen und Bedürfnisse erfüllt sehen. Gerade deswegen reicht eine Konditionierung des Athletenverhaltens auf der formalen Ebene nicht aus. Es bedarf einer deutlichen Verlagerung auf informelle Steuerungsmedien, wie z. B. Vertrauen, um Trainings- und Wettkampfleistungen auf höchstem Niveau zu erreichen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)