Abstract

Bei den leichtathletischen Mehrkampfdisziplinen – dem Zehnkampf der Männer und dem Siebenkampf der Frauen – handelt es sich um die anspruchsvollsten Disziplinen der Leichtathletik. Mehrkämpfer zeichnen sich nicht bloß durch eine Anhäufung unterschiedlicher physischer Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus, sondern darüber hinaus durch eine besondere Persönlichkeitsstruktur, die sie von anderen Athleten unterscheidet. Auch die Mehrkämpfe selbst sind keine reine Addition der verschiedenen Einzeldisziplinen, sondern vielmehr neue, eigenständige Disziplinen. Von besonderer Bedeutung sind für Mehrkämpfer die psychologischen Herausforderungen im Kontrollbereich: Emotionale Kontrolle, Aufmerksamkeitskontrolle, Erregungskontrolle und Übergangskontrolle. In diesem Zusammenhang spielt die Übergangskontrolle – also die psychologische Gestaltung der Übergänge zwischen den einzelnen Disziplinen – eine besondere Rolle. Das Training dieser Übergänge sollte Verf. zufolge so gestaltet werden wie das Training für eine eigenständige Disziplin. Die Übergänge sollten dabei als ständig wiederholbare, festgelegte Routine gestaltet werden, die aus folgenden Phasen besteht: 1. Prozess – Zurücklassen der gerade absolvierten Disziplin; 2. Ruhe – Schaffen eines friedlichen Gemütszustandes; 3. Strategie – Revision des Plans; 4. Psychomotorische Einstellung – Konzentration auf die entscheidenden Technikaspekte, Auslöseaspekte; 5. Psycho-emotionale Einstellung – „richtig – positiv – denken“. Die zuletzt genannte Phase besteht aus vier Subphasen: a) Erregung, b) Aufmerksamkeit, c) Bestätigung (Selbstvertrauen) und d) Aktivierung (Bringe es!). Verf. stellen die gesamte Routine für den Siebenkampf detailliert vor. Schiffer