Rücken- und Gelenkprobleme : wann schadet Bewegung, wann hilft sie?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bittmann, Frank N.
Erschienen in:Fitness- und Gesundheitstraining - wem nützt was? : 19. Darmstädter Sport-Forum
Veröffentlicht:Darmstadt: 2005, S. 55-72, Lit.
Herausgeber:Technische Universität Darmstadt / Institut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200512002756
Quelle:BISp

Abstract

Verf. betrachtet den Zusammenhang von Belastung und Belastbarkeit mit dem Auftreten von Muskel- und Skelettbeschwerden beim Sport. Dabei sieht er in der Forschung eine zu starke Betonung der Belastung, die in Form der Überlastung als Ursache entsprechender Schädigungen angesehen wird. Zwar begünstigen hohe Belastungen, und dabei besonders exzentrische Beanspruchungen mit hohen Kraftspitzen, Beschwerden am Bewegungsapparat, jedoch kann lauf Verf. hier nicht von einer Monokausalität ausgegangen werden. An einer Reihe von Beispielen aus den Sportarten Tennis, Laufen, Fußball und Schwimmen wird aufgezeigt, dass die Schädigungen letztlich nicht allein durch die Belastung schlüssig erklärt werden können. Verf. argumentiert, dass eine Überlastung erst durch das Zusammenspiel von hoher Belastung und verminderter Belastbarkeit entsteht. Ursächlich für die verminderte Belastbarkeit wird dabei eine Störung im sensomotorischen System angesehen. Die Ansteuerung der motorischen Einheiten, insbesondere der Muskeln als Protektoren des Bewegungsapparats, durch das motorische Nervensystem erfolgt dabei nur eingeschränkt, so dass auf die Anforderung nicht adäquat reagiert werden kann. Bei fortgesetzter hoher Belastung kommt es dann zur Schädigung. Dieser biokybernetischen Muskelinhibition, die durch einen kybernetischen Muskeltest nachgewiesen werden kann, können vielfältige Ursachen zugrunde liegen wie zum Beispiel Organstörungen, visceral-osteopatische Störungen oder psychische Störungen, deren Behebung Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Behandlung der Belastungsschäden ist. Entsprechend argumentiert Verf., dass der Rolle der Belastbarkeit bei der Verursachung von Sportschäden ein größerer Raum als bisher eingeräumt werden muss. Bomans