Rücken- und Gelenkprobleme – Wintersport geht trotzdem

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wilke, Christiane; Szotok, Gregor
Erschienen in:Forschung Innovation Technologie
Veröffentlicht:11 (2006), 2, 24-27
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1434-7776
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200706001664
Quelle:BISp

Abstract

Bei Rücken- und Gelenkproblemen wird die Eignung und Ausübung verschiedener Wintersportarten von Ärzten, Therapeuten, Wintersportexperten und Betroffenen unterschiedlich bewertet. Die grundsätzliche Möglichkeit, nach Verletzungen des Bewegungsapparates ausgewählte Wintersportarten zu betreiben, wird jedoch allseits anerkannt. Allerdings dies nur nach erfolgreicher Therapie, ohne akute Schmerzen, bei gegebener muskulärer Absicherung und nicht in extremen Umgebungsbedingungen. Beim Alpinen Skifahren ist die Carving-Technik aufgrund ihrer höheren Scherkräfte in den Gelenken und Biegebeanspruchungen in den Knochen für Patienten mit orthopädischen Beschwerden und unkontrollierter Technik noch bedenklicher als das Fahren mit Parallelskiern. Besonders „gefährlich“ wird es, wenn der Fahrer in Rücklage gerät und es zu einer Flexion des Kniegelenks, einer entsprechend höheren Spannung in den Bändern und damit zu einer größeren Verletzungsgefahr kommt. Die „Schontechnik“ kann jedoch auch das Carven ungefährlicher machen. Dabei wird das Kniegelenk nur gering gebeugt (ca. 30°), der Körperschwerpunkt nach vorne verlagert, eine durchgehend offene Skistellung eingenommen und ein Schwung hauptsächlich durch die Körperrotation eingeleitet. Der Skilanglauf stellt eine optimale Sportart für Menschen mit Rücken- und Gelenksbeschwerden dar, wenn in der klassischen Technik auf relativ ebenem Gelände gefahren wird. Auf diese Weise wird – so wie auch beim Schneeschuhwandern – durch eine moderate Bewegung ohne Belastungsspitzen die Produktion der Synovia und die Ernährung der Bandscheiben gefördert. Auch für Menschen mit Hüft- oder Knieendoprothesen können Wintersportarten empfohlen werden, da sich durch moderate Bewegung die Widerstandsfähigkeit des Knochenlagers und die muskuläre Gelenksführung, also die Gelenkstabilität erhöhen lässt. Amendt