Abstract

Verf. gibt einerseits einen Überblick über sportwissenschaftliche Veröffentlichungen, die eine komparative Perspektive verfolgen, andererseits wird die generelle Situation dieser Forschungsrichtung beschrieben, die sich bei der Profilierung als eigenständige wissenschaftliche Disziplin grundlegenden Problemen gegenübersieht. Zunächst werden die verschiedenen Publikationen der "International Society for Comparative Physical Education and Sport" (ISCPES) und die dort erschienenen Untersuchungen vorgestellt. Die Fachzeitschrift wie auch die Tagungsberichte und die Buchreihe sehen sich jedoch Bestandszwängen ausgesetzt, die in einer mangelnden Akzeptanz der komparativen Perspektive als eigenständiger Fachbereich begründet sind. Insbesondere die Menge aber auch die Qualität der Veröffentlichungen sind daher begrenzt. Als Folge wurden nicht nur die Veröffentlichung der Tagungsberichte sondern auch die Buchreihe eingestellt. Auch die Tagungen der ISCPES haben mit mangelnden Zuspruch von Teilnehmern zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund schätzt Verf. die Situation einer vergleichenden Sportwissenschaft als ambivalent ein. Trotz einiger aufgelisteter Veröffentlichungen außerhalb der ISCPES konstatiert er für den angloamerikanischen Bereich ein schwindendes Interesse an einer eigenständigen vergleichenden Disziplin. Im Gegensatz dazu stellt er im osteuropäischen und asiatischen Raum eine wachsende Akzeptanz fest. Von großer Bedeutung für eine komparative Fachrichtung ist laut Verf. das Interesse von supranationalen Institutionen wie UNO, EU und IOC an vergleichenden Studien, insbesondere in Bezug auf den schulischen Sportunterricht. Bomans