Abstract

Neben den Erkenntnissen zur Leistungssteigerung der Athleten stehen im Radsport immer wieder Verbesserungen des Sportgerätes im Mittelpunkt des Interesses sowohl im Hochleistungssport als auch im Freizeit- und Breitensport. Im Bereich der Fahrradwiderstandes gibt es erhöhten Forschungsbedarf bezüglich des Rollwiderstandes, vor allem im freien Gelände. Zur Bestimmung der Rollwiderstandsleistung wurden auf einer 46 m langen kontinuierlich steigenden Outdoorstrecke drei nebeneinanderliegende, unterschiedliche Untergründe (Straße, Schotter, Wiese) mit drei verschiedenen Reifenprofilen (Semislick für leichtes, trockenes Gelände; schwach profilierte Stollenreifen für mittelschweres Gelände; Stolleneifen für grobes, nasses Gelände), verschiedenen Reifenbreiten (von 50mm/2,1 Zoll bis 62 mm/2,4 Zoll) und vier verschiedenen Luftdrücken (1,5 bar, 2,0 bar, 3,0 bar, 4,0 bar) befahren. Es ergab sich, dass grobprofilierte Reifen auf allen Untergründen den höchsten Widerstand aufweisen. Bei unebenem Untergrund ist die Flexibilität und somit der Aufbau eines Reifens entscheidender für den Rollwiderstand als die Anordnung und Gestaltung der Profilierung. Weiterhin bewirkt auf der Straße eine Erhöhung des Reifendrucks eine Verringerung des Rollwiderstandes, auf Schotter und Wiesen dagegen verringert eine Luftdrucksenkung den Widerstand (bis zur Druckuntergrenze von 2,0 bar auf Schotter und 1,5 bar bei Wiesen). Für feste, ebene Böden ist demnach ein hoher Reifenluftdruck und zudem ein breiter Reifen zu empfehlen, während im Gelände der Luftdruck nur so hoch wie nötig (Durchschlagschutz) sein sollte, der Reifen aber so breit wie möglich zu sein hat. – Amendt –