Verletzungen und Überbelastungen im Kinderfußball

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Dingerkus, Manfred L.
Erschienen in:Sportwissenschaft rund um den Fussball : 12. Jahrestagung der dvs-Kommission Fussball vom 22.-29.9.1996 in München ; Beiträge und Analysen zum Fussballsport IX
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, S. 121-124, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Fußball
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200502000331
Quelle:BISp

Abstract

Bei Kindern ergeben sich durch die fortschreitende Bewegungsarmut im Alltagsleben und den damit verbundenenen Schwächen im koordinativen Bereich, in der Ausdauer und der Aufmerksamkeit erhöhte Verletzungsrisiken. Zudem gilt es zu bedenken, dass Kinder ein im Vergleich zu Erwachsenen um 30 Prozent kleineres Gesichtsfeld und eine etwa doppelt so lange Reaktionszeit haben. Mehrere Studien weisen Fußball jedoch hinsichtlich des Verletzungsrisikos als deutlich ungefährlicher aus als andere Kontaktsportarten. Aus den Ergebnissen dieser Studien lassen sich zudem folgende Schlussfolgerungen für die Praxis zur Verletzungsprophylaxe ableiten: Im Training sollten kindgerechte Spielformen mit dem Schwerpunkt auf einer Verbesserung der Koordination, der Aufmerksamkeit und der Ausdauer stehen. Einhaltung der Spielregeln, Erziehung zur Fairneß sowie strenge Ahndung von Fouls sind unablässig. Das Tragen sportgerechter Ausrüstung (richtige Schuhwahl, Sportbrillen, Schienbeinschoner), Verwendung trockener, leichter Bälle sowie adäquate Platzverhältnisse (Fußball in der Halle weist im Übrigen deutlich höhere Verletzungsquoten auf als im Freien) senken das Verletzungsrisiko. Zudem ist ein spezielles Torwarttraining wünschenswert, weisen die Torhüter doch im Kinderbereich ein deutlich höheres Verletzungsrisiko auf als Feldspieler. Da sich zudem ein signifikanter Anstieg der Verletzungszahlen im Zusammenhang mit gravierenden körperlichen Unterschieden feststellen ließ, ist zur Verletzungsprävention eine Berücksichtigung von Körpergröße und Gewicht bei der Klasseneinteilung zu diskutieren. (Fürhoff)