Verletzungen und Überbelastungen im Frauenfußball

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Dingerkus, Manfred L.
Erschienen in:Sportwissenschaft rund um den Fussball : 12. Jahrestagung der dvs-Kommission Fussball vom 22.-29.9.1996 in München ; Beiträge und Analysen zum Fussballsport IX
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, S. 117-120, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Fußball
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200502000334
Quelle:BISp

Abstract

Ziel der vorliegenden Studie war es, retrospektiv das Spektrum und die Verletzungsrate im organisierten Frauenfußball festzustellen, um der kontrovers geführten Diskussion über Sinn und Wert bzw. das gesundheitliche Risiko des Frauenfußballs eine bisher nur unzureichend vorhandene wissenschaftliche Basis zu geben. Von Anfang Dezember 1994 bis Juni 1995 wurden mittels eines standardisierten Fragebogens 326 Spielerinnen, davon 73 der höchsten deutschen Spielklasse sowie 10 Mitglieder des amerikanische Nationalteams, zu ihren Verletzungen befragt. Die durchschnittliche Verletzungsrate (Anzahl der Verletzungen pro 1000 Stunden) betrug 1,0 und war damit wesentlich geringer als die Werte, die vorhergehende Studien ermitteln konnten. Dies ist durch die praxisnähere Verletzungsdefinition, den hohen Grad an Professionalisierung der Befragten sowie möglicherweise durch das retrospektiv angelegte Untersuchungsdesign zu begründen. Mit zunehmender Spielpraxis, steigendem Spielniveau und Lebensalter konnte eine Verringerung des Verletzungsrisikos festgestellt werden. Ein signifikante Häufung von Brust- oder Kopfverletzungen, die oft als Argument gegen den Frauenfußball herangezogen werden, ließ sich nicht nachweisen. Wie bei den Männer ist auch im Frauenfußball die untere Extremität – und hier v.a. Sprunggelenk und Knie – am häufigsten von Verletzungen betroffen. Ein allgemeiner Vergleich zur Höhe des Verletzungsrisikos bei Männern lässt sich mit vorliegender Studie jedoch nicht ziehen, hierfür wären weitere prospektive Untersuchungen an vergleichbaren Frauen- und Männerteams nötig. (Fürhoff)