"Aufwärmen" vor dem "Abfahren" auch aus wahrnehmungspsychologischer Sicht

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Jendrusch, Gernot; Peter, Kristina; Bornemann, Rüdiger; Lingelbach, Bernd; Heck, Hermann
Erschienen in:FdSnow
Veröffentlicht:12 (2003), 22, S. 37-39, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1864-5593
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200410002675
Quelle:BISp

Abstract

Ungefähr 80 % der Skistürze ohne Fremdbeteiligung können auf Seh- und Wahrnehmungsfehler oder Unaufmerksamkeit - verbunden mit einem Fahrfehler - zurückgeführt werden. Um die Zusammenhänge zwischen der Wahrnehmungsleistung und körperlicher Aktivität aufzuzeigen, wurde anhand von 13 augengesunden Sportstudierenden (24,5 +/- 4,3 Jahre) die Veränderung der Sehschärfe nach verschiedenen 20-minütigen, skispezifischen Aufwärmprogrammen untersucht. An drei Testtagen hatten die Testpersonen in Zufallsreihenfolge entweder ein herzkreislaufaktivierendes Aufwärmprogramm, ein skispezifisches Stretching-Programm mit geringer Herzkreislaufaktivität oder einen Kontrollversuch ohne körperliche Aktivität durchzuführen. Frühmorgens vor der Skiausbildung auf 1400 m Höhe standen vor und nach dem Aufwärmen sowie während der Nachbelastungszeit (10, 20 und 30 min nach Aufwärmende) ein Sehschärfetest und eine Refraktionsmessung auf dem Programm. Die Messungen ergaben, dass das herzkreislaufaktivierende Aufwärmprogramm eine signifikante Verbesserung der Sehschärfe nach der Belastung bewirkt, mit den höchsten Werten 10 Minuten nach der Belastung, während für das Stretching-Programm und den Kontrollversuch keine signifikanten Veränderungen festgestellt werden konnten. Keine signifikanten Veränderungen bei allen Messungen zeigten die Refraktionswerte. Dennoch erscheint ein adäquates herzkreislaufaktivierendes Aufwärmen aus wahrnehmungsphysiologischer Sicht sinnvoll und könnte demnach gerade im Freizeitsport unfallprophylaktisch wirken. Außerdem lässt sich auf Basis weiterer Literaturbefunde folgern, dass auch in anderen Sportarten Trainingsphasen mit visuell beanspruchenden Inhalten (z. B. Antizipationstraining) durch ein sportartspezifisches herzkreislaufaktivierendes Aufwärmen optimiert werden können. Amendt