Die symbolischen Welten des Sports als pädagogische Aufführungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Alkemeyer, Thomas
Erschienen in:Vom sinnlichen Eindruck zum symbolischen Ausdruck - im Sport : dvs-Tagung vom 17.-19. Juni 1999 in Berlin
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2001, S. 107-121, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200403000665
Quelle:BISp

Abstract

Die Anwendung der Theatermetapher auf institutionalisierte Erziehungswirklichkeiten idealisiert und verharmlost das dortige Geschehen. Zur Bezeichnung und als heuristisches Instrument zur Untersuchung konkreter Erziehungswirklichkeiten schlägt Verf. den Begriff der Aufführung vor, da dieser weit mehr assoziieren lässt: zum einen die Verbindung zum sprachphilosophischen Begriff der Performativität und zum anderen zum der Ethnologie und Kulturanthropologie entnommenen Konzept der kulturellen Aufführung. Den Begriff der Repräsentation veranschaulicht Verf. anhand verschiedener Definitionen unterschiedlicher Autoren. Sportpädagogische Wirklichkeiten lassen sich als eine Form kultureller Aufführungen begreifen. Laut Herbart sollen mit pädagogischen Zielsetzungen spezielle Werte und Einstellungen, ein besonderes Wissen über die Welt, Ideale von Gesellschaft, Männlichkeit und Weiblichkeit, des legitimen Körpers, des ordentlichen Sich-Bewegens usw. durch praktische Partizipation vermittelt werden. Anhand einigen historischen Beispielen verdeutlicht Verf., dass in den Arrangements traditioneller Körperpädagogik eigene, klar vom alltäglichen Fluss der Ereignisse abgegrenzte Wirklichkeiten erzeugt, die sich mimetisch auf vorgängige soziale, politische, ideologische usw. Wirklichkeiten beziehen. Abschließend skizziert Verf. einige Konsequenzen aus dem Dargestellten für die sportwissenschaftliche Forschung wie auch für die sportpädagogische Praxis. Weinke