"So wird ein guter Sportsmann gewöhnlich auch ein guter Staatsbürger sein...." Deutsche Juden in den bürgerlichen Sportvereinen der Weimarer Republik - Das Fallbeispiel Tennis Borussia Berlin

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Buschbom, Jan; Eggers, Erik
Erschienen in:SportZeiten
Veröffentlicht:3 (2003), 2, S. 7-30, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1617-7606
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200311002605
Quelle:BISp

Abstract

Viele der in der Weimarer Republik lebenden etwa 500.000 deutschen
Juden waren in Sportvereinen organisiert. Der Fußballverein Tennis Borussia Berlin (TeBe) galt als einer der Vereine mit einem überproportional hohen Anteil jüdischer Spieler und Funktionäre. Der Klub hatte in den 20er Jahren einen besonders guten Ruf, denn zum einen versuchten seine damaligen Trainer die beginnende Verwissenschaftlichung des deutschen Fußballs in die Praxis umzusetzen. Zum anderen spielte der Klub in der von Außenminister Gustav Stresemann angestrebten Verständigungspolitik mit Frankreich eine herausragende Rolle. Antisemitische Äußerungen des damaligen Vereinstrainers von TeBe , Otto Nerz, der zugleich auch Reichstrainer war, werden von den Verf. zum Anlass genommen, folgende Fragen zu untersuchen: 1. Aus welchen sozialen Schichten kamen damals die Mitglieder von TeBe? 2. Wie wirkte sich der hohe Anteil jüdischer Spieler bei TeBe aus? 3. Gab es antisemitische Vorfälle? Fungierte der Klub dahingehend als "Vorzeigeverein", dass hier Juden und Nichtjuden zusammen Sport trieben? 4. "Spielte die Konfession überhaupt eine Rolle, war eine jüdische Herkunft überhaupt erkennbar"? Lemmer