Abstract

Eine Studie aus den neunziger Jahren belegt, dass die Gruppe der Sportlehrenden in Europa nach wie vor durch unterschiedliche Auffassungen, Ausgangspunkte und Programme geprägt ist. Ein allgemein anerkanntes Konzept fehlt. In Finnland, Norwegen, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien herrscht ein Konzept vor, dass von einem Lehren-Lernen-Verhältnis ausgeht, in dem den SchülerInnen Fertigkeiten, Wissen und Haltungen vermittelt werden, die für eine langfristige Bewegungsaktivität im späteren Leben von Bedeutung sind. In Belgien, der Schweiz, Spanien, Portugal, Österreich und Israel sind Kombinationen aus zwei klassischen Konzepten vorwiegend: einerseits den Körper trainieren und andererseits Erziehung durch den Körper. In Dänemark, Deutschland und Frankreich hingegen scheinen diese beiden Konzepte mit der Vorstellung des Sportunterrichts als einer Sozialisation in der Bewegungskultur parallel zu existieren. Die Studie hat auch ergeben, dass die Strukturen und Inhalte der europäischen Lehrerausbildungen im Bereich des Sports eine niedrige Qualität aufweisen. So lange kein Konsens über die primären Zielsetzungen des Sportunterrichts besteht, ist es schwierig, die Aufgaben der Lehrer genau zu determinieren. Im vorliegenden Ansatz werden Aufgaben auf drei Ebenen formuliert, die von der Makroebene der Schule als Teil der Gesellschaft bis hin zur Mikroebene der Umsetzung der Schüler-Lehrer-Situationen reichen. Die Zuständigkeiten und Kompetenzen, die daraus abzuleiten sind, machen im Vergleich mit dem Ist-Zustand deutlich, welche Aufgaben die Ausbildungsprogramme für Sportlehrer in Zukunft zu erfüllen haben. SaSch